Gesetz erlaubt baskischen Müttern öffentliches Stillen
Baskinnen dürfen ab sofort ihre Säuglinge per Gesetz öffentlich stillen. Das ist umstritten. Denn einigen Spaniern ist das ein Dorn im Auge.
von Marcos Fernández Vacas
Die Regierung im Baskenland hat das Gesundheitssystem reformiert. Dabei hat sie nun auch ein kurioses Gesetz auf den Weg gebracht.
In der autonomen Region am Golf von Biskaya ist es seit August 2015 legal, dass Mütter ihre Säuglinge in der Öffentlichkeit stillen. Das soll "die Frauenrechte stärken".
Hoffentlich bald weniger dumme Sprüche
Laut El diario haben baskische Frauen nun „das Recht, sich im Bezug auf die Ernährung ihres Babys zu informieren und in allen öffentlichen Räumen zu stillen“.
Vor allem, weil es dort und auch im sonstigen Spanien keine Selbstverständlichkeit ist. Oft sehen sich stillende Frauen dummen Sprüchen und sogar Diskriminierungen ausgesetzt.
Bekannt ist der Fall vor zwei Jahren, als die Kleidungskette Primark in vielen Orten Spaniens stillende Mütter aus den Läden entfernen ließ. Das soll nun aufhören.
Still-Verband Amagintza gegen Muttermilch-Verband LLL
Die Gegner dieses Gesetzes, wie etwa der Still-Verband Amagintza mit Sitz in Pamplona, halten den juristischen Schritt für Unfug.
Denn bisher „konnten Mütter doch auch ihre Kinder im Freien Stillen, wie sie wollten“. Befürworter wie der Verband Liga de la Leche (wörtlich Verband der Milch) begrüßen die Maßnahme der baskischen Regierung, weil „sie das Bewusstsein der Öffentlichkeit schärft“.
Sie selbst sind im benachbarten Navarra bereits mit vier Stillberatern aktiv. Auch in Deutschland gibt es den international organisierten Verband LLL schon.
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Literatur-Tipp
Muschelmord, Tod auf dem Jakobsweg. Der Krimi. Ein Polizist ermittelt undercover im Pilgermilieu: