Reparatur der Stierkampfarena Las Ventas in Madrid

Die spanische Hauptstadt lässt die renommierte Stierkampfarena Las Ventas östlich des Zentrums renovieren. Viele Schäden sind mittlerweile ein Sicherheitsrisiko. Daher müssen Bauexperten die nächsten Monate vorsichtig arbeiten, um das Publikum der Aficionados nicht zu gefährden.

von Marcos Fernández Vacas

Entgegen anderslautenden News in spanischen und deutschen Medien ist Las Ventas den Sommer über nicht komplett geschlossen. Und schon gar nicht auf unbestimmte Zeit, wie etwa der Deutschlandfunk vermeldet. Die Einheimischen und Touristen dürfen sich also weiter die umstrittenen Stierkämpfe ansehen.

Keine Corrida fällt aus

Für  den Regierungssprecher Ángel  Garrido kommt ein komplettes Aus der größten Stierkampfarena Spaniens gar nicht in Frage. Er widerspricht entsprechenden Berichten in den in-  und ausländischen Medien energisch. „Kein einziger der geplanten Stierkämpfe fällt aus. Die Reparaturarbeiten  gehen über viele Jahre“, so Garrido zu El País. In den Tagen  zwischen den Corridas gehen dann die Restauratoren und Bauleute ihrer Arbeit nach. Wie all das in Zukunft organisiert ist, konnte der Politiker nicht sagen. Hauptsächlich geht es um neue Treppen, barrierefreie Zugänge und Elektroinstallationen.

Baukosten betragen 5 Millionen Euro

Die Sicherheitsprobleme sind für die Corridas selbst nicht so relevant, es betrifft eher andere Events. Sie entstehen bei Konzerten oder beim für den 7. Juli vorgesehenen Spektakel Motorrad-Spektakel Red Bull X-Fighters. Gut möglich, dass die verantwortliche Regierung in Madrid dieses Jahr die Erlaubnis nicht erteilt. Experten schätzen die Kosten der Raparaturen auf circa 5 Millionen Euro. Und der Bau verliert Zuschauerplätze: Von aktuell 23.798 auf wohl 19.000. Damit ist der Status als drittgrößte Stierkampfarena der Welt hinter denen von Mexico City und Valencia in Venezuela gefährdet.

Stierkampfarena ist Kulturdenkmal

Die Stierkampfarena Las Ventas del Espíritu Santo entstand im Jahre 1929. Sie ist mit Ziegelsteinen im Neomudéjar-Stil gebaut. Die Saison der umstrittenen Corridas beginnt normalerweise im März und endet im Oktober.

Besonders traditionell sind sie bei den Festen von San Isidro im Mai. Seit 1951 hat die Arena ein Museum, in viele Objekte und Dokumente rund um den Stierkampf zu sehen sind. Auch eine Bibliothek ist vorhanden. Das geschützte Kulturdenkmal öffnet seine Tore für Besucher jeden Tag zwischen 10 und 17.30 Uhr. Mit einer geführten Tour geht es durch die Arena. Erwachsene zahlen 12,90 Euro, Kinder 5,90 Euro.

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