So wählt Spanien 2015

Das Jahr 2015 entscheidet über die politische Zukunft Spaniens. Nach den Regional- und Kommunalwahlen kommt im Dezember die Landeswahl. Und vieles spricht für eine neue Parteienlandschaft.

von Tobias Büscher

Mariano Rajoy hat 2011 erfolgreich den damaligen spanischen Regierungschef Zapatero verdrängt. Nun aber, 2015, droht ihm selbst die Pleite.

In der konservativen Partei Partido Popular denken die sogenannten Barone schon über seine Nachfolge nach, berichtet El País.

Denn nicht nur die absolute Mehrheit für Rajoy ist gefährdet. Bei den vorgezogenen Regionalwahlen in Andalusien glänzten die Sozialisten der PSOE.

Auch die neuen Parteien Ciudadanos und Podemos mischen die Parteienlandschaft auf und werden nach aktuellen Umfragen in vielen Parlamenten vertreten sein.

Regionalwahlen am 24. Mai 2015

Bereits am 24. Mai kommt es zu Regionalwahlen überall in Spanien von den Kanaren im Süden bis in Kantabrien hoch im Norden.

Außer in Andalusien, wo sie schon stattfand sowie in den sogenannten Autonomen Regionen Galicien, Baskenland und Katalonien. Wobei Kataloniens Regierungschef Artur Mas gerne ebenfalls in diesem Jahr zur Wahl bitten möchte.

Allerdings um die Unabhängigkeit von Spanien voranzubringen.

Kommunalwahlen zum selben Termin

Auch die Kommunalwahlen überall in Spanien sind für den 24. Mai 2015 anberaumt. Hochrechnungen zeigen einen deutlichen Trend zum Erfolg der Ciudadanos, einer Partei ursprünglich aus Barcelona, die sich gegen die Unabhängigkeit Kataloniens und für eine moderate Wirtschaftspolitik ausspricht.

Sie ist politischen Analysten zufolge die größte Gefahr für die PP, während die noch jüngere und linker aufgestellte Partei Podemos vor allem der PSOE gefährlich wird.

Nur die Kommunisten der Izquierda Unida gehen bei den Umfragen inzwischen fast komplett unter. Diese Kommunalwahlen gelten als Stimmungsbarometer für die Landeswahl Elecciones Generales am 20. Dezember 2015.

Offener Schlagabtausch, bis auf Galicien

Umfragen sehen die vier großen Parteien derzeit fast auf Augenhöhe. In Spanien könnte es in diesem Jahr also zu völlig neuen Machtverhältnissen kommen.

Doch ein Trost bleibt dem derzeitigen Regierungschef Rajoy: In seiner Heimatregion ist die konservative Volkspartei PP traditionell führend.

Die Galicier wählen konservativ. Galiciens Regierungschef und Rajoy-Kollege Feijóo genießt große Autorität und so mancher Bürgermeister in den Ortschaften rund um Santiago de Compostela feiert einen Wahlsieg nach dem anderen.

Der Alcalde von Lalín ist sogar schon 25 Jahre im Amt ...

zm