Spaniens Sozialisten planen Atomausstieg

Die sozialistische PSOE hat den Atomausstieg Spaniens in ihr Wahlprogramm aufgenommen. Damit hoffen sie bei den Parlamentswahlen Ende Dezember zu punkten. Auf Seiten des Energiesektors ist man nicht erfreut.

von Marcos Fernández Vacas

Für die PSOE ist 2028 Schluss mit der Atomenergie. Auch von den fossilen Brennstoffen möchte sie sich verabschieden. Das Energieunternehmen Iberdrola ist strikt dagegen. Zusammen mit Endesa betreibt sie die sechs Nuklearanlagen in Spanien.

Mit grünen Themen die Jugend ansprechen

Die Sozialisten entdecken so zwei Monate vor den wichtigen Wahlen in Spanien ihre grüne Ader. Jetzt sind sie auch gegen Fracking und Ölbohrungen im Meer.

Mit Pedro Sánchez (43) an der Spitze wollen sie vor allem bei der frustrierten Jugend punkten. Denn die tendiert eher zu den neuen Parteien Podemos und Ciudadanos, die mit einer alternativen Wirtschaftspolitik viele Menschen anziehen.

Iberdrola für eine regulative Energiepolitik der EU

Fernando Becker, führender Direktor bei Iberdrola, ist entsetzt. Für ihn sind das laut El País bloße Gedankenblitze der Politik. Mit solchen Ideen „sollte man in strategischen Sektoren schön vorsichtig sein“.

Der Unternehmer setzt eher auf eine gemeinsame regulative Energiepolitik der EU, gekoppelt an einer gemeinsamen Steuerpolitik. Nach seiner Meinung kommt es nur so zu Lösungen in Spanien. Seit Beginn der Wirtschaftskrise sind dort die Energiekosten um das Doppelte im Vergleich zu Resteuropa gestiegen.

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