Massiver Tabakschmuggel in Andalusien

Fast die Hälfte des 2014 konsumierten Tabaks in Andalusien stammt aus dem Schmuggelgeschäft. In vorderster Front liegen hier Sevilla und Cádiz, wo eine Schachtel Zigaretten schon mal für 2,50 Euro zu haben ist.

von Marcos Fernández Vacas

Im restlichen Spanien liegt die Quote von illegal konsumierter Ware bei 12,5%, in Andalusien ziemlich genau bei 45,6%. Offiziellen Angaben zufolge ist der Tabakschmuggel um 7,3% im in der 2. Jahreshälfte gestiegen. Ein Riesenproblem für die Tabakindustrie, die Zigarettenläden und die Gesundheit der Raucher.

Zwei Millionen illegale Packungen pro Monat

Erhoben haben die Daten der spanische Tabakkonzern Altadis zusammen mit dem Verband der Zigarettenhändler sowie dem Verbraucherverband von Andalusien.

Während in Cádiz der Tabakschmuggel schon immer präsent war, überraschte alle Experten das ausufernde Geschehen vor allem im Umland Sevillas.

Gerade in der Sierra Norte ist mutmaßlich ein wichtiger illegaler Produktionsstandort, so die Tageszeitung ABC. Bis zu 2 Millionen Päckchen Zigaretten im Monat gehen von hier aus in den Straßenhandel.

Ware ist oft gestreckt

Laut Polizei gibt es in Sevilla über 500 illegale Verkaufsstandorte für die billige Rauchware. Darunter auch offizielle Kioske, kleine Läden oder private Haushalte.

Dabei bleibt es nicht beim Schmuggel. Die kriminellen Banden stehen auch in Verbindung mit der Prostitution oder gar terroristischen Aktivitäten.

Für den Verband der Tabakläden „ein immer größeres Problem“. Außerdem warnen sie vor Gesundheitsschäden, da die Schmugglerware oft mit zweifelhaften Mittel gestreckt ist.

Viele an billigen Glimmstängeln interessierten Teenies hatten letztes Jahr Lungenprobleme.

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