Innenstadt von Madrid bald autofreier

Ab 2015 ist die Innenstadt von Madrid stark verkehrsberuhigt. Politiker der spanischen Hauptstadt setzen auf eine Fußgängerzone. Nur Anwohnern ist das Autofahren in den Bezirken erlaubt.

von Marcos Fernández Vacas

Seit Jahren stark eingeschränkt ist der Autoverkehr von Madrid in den Stadtteilen Cortes und Embajadores. Nun kommen Palacio und Sol hinzu. Somit entsteht eine verkehrsberuhigte Zone von immerhin 352 Hektar.

Chueca und Malasaña bald ohne Autos

Laut der Tageszeitung El País leben dann ab nächstes Jahr über 85.000 Bürger von Madrid in einer verkehrsberuhigten Zone. Darunter sind die bei Touristen sehr beliebten Viertel Chueca und Malasaña, aber auch die weniger bekannten Alonso Martínez und Conde Duque.

Im Grunde genommen können Autos rund um die Puerta de Sol nur die großen Hauptstraßen wie etwa die Calle de Alcalá nutzen.

Nur den Anwohnern gönnt die Stadt das Fahren in allen anderen Verkehrswegen. Die Instandhaltung kostet den Bürgern der spanischen Hauptstadt in Zukunft um die 500.000 Euro im Jahr.

Besser mit dem Auto zum Parkplatz

Wie bei allen neuen Regeln, gibt es auch hier Ausnahmen. Wer seinen Wagen in einem der Parkplätze stellt, darf dann natürlich in die Zone fahren.

Die Stadt kontrolliert jedoch die Autohalter mit 22 Sicherheitskameras, die ein Auge auf die Nummernschilder werfen. Ein Verstoß kostet 90 Euro.

Mopeds haben freien Zutritt in die Zone an jedem Wochentag zwischen 7 Uhr morgens und 22 Uhr abends.

Ebenfalls haben Lieferwagen werktags zwischen 10 Uhr morgens bis 13 Uhr mittags Zugang zu den entsprechenden Geschäften.

Politiker forcieren den Umweltschutz

Die bemerkenswerte Maßnahme geht auf eine verkehrspolitische Initiative zurück, die die regierende PP nach und nach verwirklicht.

Ziel ist die total verkehrsberuhigte Innenstadt von einer Größe über 5.000 Hektar im Jahr 2020, deren Grenze die Autobahn M-30 ist.

Dann gibt es dort nur noch öffentlichen Verkehr, Fahrräder und Fußgänger. Noch immer gibt es nämlich viel zu viele Autos in Madrid. 1,7 Millionen kurven in den Straßen umher, dabei sind sie im Schnitt über 9 Jahre alt.

Jetzt schon sind empfindliche Geschwindigkeitsgrenzen, Radarkontrollen und hohe Parkgebühren umweltschützende Maßnahmen. Die autofreie Zone ist nur der letzte Schritt.

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