Spanien: beste Apfelernte seit fünf Jahren
Spaniens größte Apfelweinregion Asturien sieht optimistisch in die nahe Zukunft. Wenig Sommergüsse und das Ausbleiben von Insektenplagen führen zu einer besonders guten Ernte in diesem Jahr.
von Tobias Büscher
Samuel Trabanco ist der Apfelwein-Baron Spaniens. Keiner produziert mehr Sidra als er in der gleichnamigen Fabrik. Doch diesmal ist seine Laune besonders gut. Seine größten Feinde, die Raupen und Rüsselkäfer, haben die Apfelbaumplantagen weitgehend in Ruhe gelassen.
Und die anhaltenden Sommerregengüsse früherer Jahre sind auch nicht gekommen. Daher hat er jetzt in einem Interview in Nordspaniens Zeitung La Nueva España verkündet: "Wir werden die beste Ernte seit fünf Jahren haben, und eine besonders gute Qualität."
13 Millionen Liter Sidra
26 Fabriken der Region, von denen Trabanco der Gigant ist, bringen es auf 13 Millionen Liter Apfelwein im Jahr. Und in diesem Jahr, glauben die Produzenten, werden es noch einige Tausend Liter mehr.
Das Getränk mit der Herkunftsbezeichnung Denominación de Orígen DOP gibt es mit einem Alkoholgehalt von 4,5 Prozent als Sidra Natural Tradicional (nicht gefiltert) sowie Sidra Natural Nueva Expresión (gefiltert): Sidra aus Spanien
Regionalgetränk mit wenig Export
Diesen Herbst steht also eine Boomernte an. Zwar konsumieren Spanier landesweit viel lieber Bier und Wein. Dennoch sind die Fabriken in Asturien voll ausgelastet.
Denn die Asturier konsumieren ihren Sidra ohnehin selbst: durchschnittlich Pro Kopf 60 Liter im Jahr. Und so bestimmt der Sidra weitgehend die lokale Wirtschaft, wobei die Asturier auch hervorragenden Cabrales-Käse und Milch herstellen.
Übrigens: Wer zu viel Sidra trinkt, hat es bis zur Kopfschmerztablette nicht weit. Bayer lässt in Asturien die Aspirintabletten für die ganze Welt herstellen.
Literatur-Tipp
Muschelmord, Tod auf dem Jakobsweg. Der Krimi. Ein Polizist ermittelt undercover im Pilgermilieu: