Nationalisten aus Galicien fordern Unabhängigkeit
Die nationalistische Partei BNG fordert die Unabhängigkeit Galiciens von Spanien. Führende Politiker sehen sich gestärkt durch die separatistische Politik in Katalonien. Ihnen schmeckt der Zentralismus aus Madrid nicht.
von Marcos Fernández Vacas
Bei einer Buchvorstellung am Wochenende in Pontevedra verlangte BNG-Parteisprecher Xavier Vence dasselbe „Recht zu entscheiden wie in Katalonien“. Dort hatten sich am Sonntag bei einer Teilnahme von 37% etwas mehr als 80% für die staatliche Eigenständigkeit entschieden.
Gegen den neo-liberalen Kurs in Madrid und Brüssel
Nach Ansicht der Nationalisten, hat Galicien seine Angelegenheiten selber zu regeln. Zurzeit aber entscheidet die Regierung in Madrid über alles, was wichtig ist. Ähnlich wie in Katalonien geht es dabei nicht nur um das Recht der Selbstbestimmung eines Volkes. Vielmehr sieht sich die Region im Nordwesten Spaniens bei wichtigen haushalts- und wirtschaftspolitischen Fragen benachteiligt. Die BNG schlägt dabei einen deutlichen Kurs gegen den neo-liberalen Kurs ein, der ihnen zufolge auch in der EU zu stark ist.
Keine Chance, solange die PP regiert
„Für Demokraten muss mindestens demokratische Politik garantiert sein, dadurch die Freiheit einer Volksabstimmung durch die Bürger“, so Vence zu spanischen Medien. Ihre Unterstützung zur Organisation und Durchführung eines solchen Referendums hat bereits die Stiftung Galiza Sempre signalisiert, die schon seit langem das Unabhängigkeitsstreben der BNG unterstützt. Allerdings ist die Regierung Xunta de Galicia fest in Hand der konservativen PP unter Ministerpräsident Núñez Feijóo. Also keine guten Aussichten für die Separatisten.
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