Buchrezension zu Barcelona

Labyrinth Barcelona heißt der neue Reiseführer aus dem Verlag Conbook. Er bietet 30 Rundgänge durch die katalanische Haupstadt und verzichtet auf überflüssige Infos.

von Tobias Büscher

Dass dieser Reiseführer anders ist als die vielen sonstigen Bücher über Barcelona, wird schnell beim Durchblättern klar. Das Konzept sieht so aus: Jeder Rundgang bekommt ziemlich gleich lange Infos zu den Stationen. Jede Station bekommt ein Foto. Und statt Bildunterschriften gibt es Hinweise, wo der Text zum Foto steht.

Für den Barcelona-Besuch ist das durchaus sinnvoll. Und der Autor Jens Wiegand hat sorgfältig gearbeitet. Ob der Spaziergang durchs gotische Viertel, durch Gràcia oder rund um die Sagrada Familia, die Infos sind aktuell, kurz und dennoch unterhaltsam.

Buch ohne Ballast

Der Reiseführer verzichtet vollständig auf Kapitel wie Unterkunft, Geschichte und sonstigen Ballast, was ein modernes Reisebuch auch nicht mehr braucht. Stattdessen sind die Kirchen, Cafés und Kultbars präzise aufgeführt.

Konkurrenzverlage haben es offenbar noch nicht begriffen, dieser Verlag aber schon: Wer heute einen Flug bucht, braucht keinen Buch. Wer eine Unterkunft sucht, kennt die entsprechenden Bewertungsportale oder geht einfach auf die offizielle Infoseite der Stadt. Und wer wissen will, warum sich die Katalanen mit dem Rest von Spanien so schwer tun, findet auch diese Informationen im Netz.

Fazit: Das Konzept ist stimmig, der Aufbau einheitlich und der Autor hat Qualität geliefert. Sehr überzeugend.