Der einzige Ausweg, ein Krimi aus Barcelona

Antonio Hill hat seinen zweiten Krimi geschrieben, der in Barcelona spielt. Der Psychologe steigt ein in die Schattenwelt der katalanischen Hauptstadt. Eine Rezension.

Der Sommer der toten Puppen war sein erster Krimi. Nun hat der Suhrkamp-Verlag seinen zweiten Barcelona-Thriller auf den Markt gebracht. Der Autor und Psychologe Antonio Hill (*1966 in Barcelona) hat sich lange als Übersetzer durchgeschlagen.

Doch inzwischen feiert ihn vor allem die katalanische Lokalzeitung La Vanguardia euphorisch als "Lichtgestalt unter den Krimiautoren". Etwas weniger wäre mehr, dennoch ist das Buch lesenswert.

Durchgeknallter Kommissar und tote Hunde

Sein Buch ist vielfältig, böse, verschachtelt und keinesfalls nur für Barcelona-Fans ein Muss. Dabei ist die Story wirklich nicht leicht lesbar.

Es tauchen sehr viele Personen auf, eine tote Österreicherin in der U-Bahn, drei tote Hunde erhängt am Baum auf dem einzigen Foto auf ihrem Handy, ein Kommissar in psychologischer Behandlung, die Mitarbeiterin hochschwanger und sehr eigenwillig, und dann noch diverse Mitarbeiter einer Kosmetikfirma.

Die Frau des Kommissars ist auch futsch. Im Verlauf des Buchs bekommen Mitarbeiter der Firma das Bild mit den drei Hunden übrigens zugeschickt und alle fragen sich: und jetzt?

Sadomaso und Schlaftabletten

In den Passagen, wo der Kommissar beim Psychologen ist, spielt Hill sein Wissen voll aus, kriminalistisch ist es ok, Sadomaso und Schlaftabletten sind auch dabei, doch das Buch hat eindeutige Längen. Und ein spannendes Ende. Die ganze Geschichte von "Der einzige Ausweg" erzählen wir hier natürlich nicht. Nur so viel: Die Hunde sind später vergraben worden.

Fazit: Den Thrill eines Manuel Vázquez Montalbán hat Hill zwar nicht, doch sein Buch ist spannend geschrieben. Der Krimi lohnt sich.

Details zum Buch

Titel: Der einzige Ausweg

Seiten: 393

Preis: D: 9,99 €, A: 10,30 €,CH: 14,90 sFr

Erscheinungsdatum: 09.12.2013

Verlag: suhrkamp taschenbuch

ISBN: 978-3-518-46487-8