Nacaria, ein Roman des Spaniers Sabas Martín

Ein poetisches Buch wie geschaffen für Fans der Kanaren. Aber auch ein Roman als Sinnbild der aktuellen Wirtschaftskrise in Spanien. Thema: Auf der fiktiven kanarischen Insel Nacaria züchtet ein Mann Läuse für Lippenstifte. Nach dem Hype folgt allerdings bald der Untergang.

Nach Spanien kamen schon viele unheilvolle Dinge. Beispielsweise Eukalyptusbäume aus Australien. Der Mönch brachte damals die Waldbrände nach Galicien.

Weitab davon auf den Kanarischen Inseln spielt der Roman Nacaria. Und die Hauptrolle nimmt kein Baum, sondern eine Laus aus den USA ein. Und die ist noch um Längen verhängnisvoller. Ein Mann, im Roman Quintero, lässt auf der verarmten Insel eine Monokultur erblühen, die zu schnellem Reichtum führt. Und zu ebenso schnellem Verfall.

Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: Der eigenwillige Stil von Martin Sabas ist ein Mix aus Magie und Sachlichkeit, an die sich mancher Leser vielleicht erst gewöhnen muss. Aber wer sich einliest, hört bis zum Schluss nicht auf, so gut ist der Spannungsbogen.

Kurzporträt des Autors Sabas Martín

Sabas Martín (*1954 in Santa Cruz de Tenerife), hat mehr als 30 Bücher über die Kanarischen Inseln verfasst, viele davon sind in mehrere Sprachen übersetzt. Martín schreibt Kinderbücher, Lyrik, Essays, verfasst Kolumnen für Lokalzeitungen und war vorübergehend Theaterintendant in Teneriffa. Für Nacaria erhielt er den Preis "Premio de Novela Alfonso Garcia-Ramos".

Infos zum Buch

Titel: Nacaria,

Autor: Sabas Martín

Verlag: konkursbuch

Preis: 12.90 €

Übersetzerin: Gerta Neuroth

Seiten: 192

ISBN: 978-3-88769-375-6

Erschienen: 2009