Buchrezension: Jakobsweg Via Tolosana

Autor Albrecht Ritter beschreibt den Jakobsweg von Arles über Toulouse bis zu den Pyrenäen, wo der eigentliche Hauptweg nach Santiago de Compostela beginnt. Ein gutes Buch mit Tipps für Pilger, die jenseits der Menschenmengen wandern möchten.

Immer mehr Pilger sind auf dem Hauptweg Camino Francés von den Pyrenäen zum Wallfahrtsort Santiago de Compostela unterwegs. Und immer mehr Individualisten suchen neue Wege. Der Portugiesische Weg bespielsweise von Porto nach Santiago ist inzwischen sehr beliebt, ebenso der Küstenweg entlang der spanischen Costa Atlántica.

Nun ist im Verlag Rother ein Wanderbuch erschienen, welches den Weg durch Frankreichs Süden beschreibt. Und der ist erfrischend unbekannt bislang. Dabei ist die Via Tolosana einer der historischen Jakobswege durch Frankreich, gehört seit 1998 zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist bereits im ältesten Pilgerbuch der Jakobsweggeschichte erwähnt, dem wertvollen, und in der Jakobs-Kathedrale vorübergehend gestohlenen Codex Calixtinus.

Die Via Tolosana ist ähnlich lang wie der Hauptweg Camino Francés in Spanien: 800 km. Doch in diesem Buch geht es nicht um die Routen durch das bisweilen staubig-überlaufende Nordspanien, sondern in 34 Etappen von der Römerstadt Arles am Rande der Camargue durch die Cevennen-Berge nach Toulouse und von dort bis in das Pyrenäenvorland zum legendären Somport-Pass.

Im Wanderführer Via Tolosana stehen eng bedruckt und gut bebildert alle notwendigen Infos zu den Wegen, Schwierigkeitsgraden, Essen und Übernachten, etwa in den Gîtes d‘Étape, Chambres d’Hôtes und anderen Herbergen.

Auch die Hintergrund-Infos kommen nicht zu kurt. Dazu bietet der Band Routenkärtchen und Höhenprofile zu jeder Etappe. Und: Die GPS-Tracks lassen sich auf der Homepage des Bergverlag Rother kostenlos heruntergeladen.