Buchrezension
Der Jakobsweg
Der Insel-Verlag hat ein Buch herausgebracht, dessen Titel geradezu inflationär ist. Sein Mehrwert: Rezepte aus den Regionen des spanischen Pilgerwegs.
von Tobias Büscher
Der erste Eindruck ist oft der richtige, in diesem Fall aber nicht. Wer das Buch "Der Jakobsweg" in die Hand nimmt und den schmalen Band kurz durchblättert, sollte nicht zufällig bei Seite 49 landen: Das Foto zeigt einen halb abgeschnittenen Holztisch und ein halb eingeschnittenes Eisenhochbett. Entsprechend karg ist die Bildunterschrift: "Herberge". Aha!
Pulpo und Pilgerlieder
Inhaltlich ist das Buch aber gar nicht schlecht, an einigen Stellen sogar originell. Etwas viele Sprichworte, etwas viele Slogans und Gesangsstrofen vielleicht. Aber dennoch sind die Beschreibungen der Highlights von den Pyrenäen bis nach Galicien durchaus treffend und keine dröge kulturhistorische Abhandlung.
Die hier aufgeführten, detaillierten Rezepte sind sehr gut ausgewählt und über das ganze Buch verteilt: vom einfachen Gericht Migas al Pastor bis zur Teigpastete Empanada. Jeder dieser kulinarischen Vorschläge lässt sich bestens nachkochen. Daher der Tipp für die nächste Auflage: Titel: Der Jakobsweg - Kunst und Kulinarisches.
Insel Verlag
Autorin: Susanne Schaber
Jahr: 2012
ISBN 978 3 458-35826 8
Preis 7,66 Euro
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