Zug der Schafe
Eine Doku-Fotografin aus Spanien zieht mit einer andalusischen Hirtenfamilie umher. Lebt mit ihr. Begleitet sie monatelang. Knipst nicht, sondern fotografiert. Und hat die Bilder jetzt in einem sehr wertvollen Buch veröffentlicht.
von Tobias Büscher
Das Buch aus dem Verlag Terra Mater ist beachtlich. Die Fotos sind intim, fast archaisch und frei von Pseudo-Romantik. Und so sind sie selbst ohne den begleitenden Text über die Geschichte und Gegenwart der Schafhirten in Südspanien sehr aussagekräftig. Da haben wir uns gedacht: Wozu viel Text darüber schreiben. Der Band ist ein Highlight für Liebhaber der Naturfotografie.
Schäfer: ein überlebender Berufszweig
Schäfer, spanisch Pastores, sind vor allem in Andalusien, der Extremadura und Kastilien bis heute unterwegs. Immer weniger allerdings im nordspanischen Aragón. Schon im Mittelalter war die Wolle der Merino-Schafe eine angesehene Handelsware. Der Zeitung El Tiempo zufolge leben immer noch 100.000 Hirten mit Ziegen und Schafen im Land. Die ab und an in Madrid demonstrieren, damit ihre Zugwege erhalten bleiben. Auch solche, wie sie die Fotografin in ihren Bildern eingefangen hat.
Details zum Buch
Titel: Zug der Schafe
Autorin: Susana Girón
Verlag: Terra Mater
Preis: 28 Euro
Erschienen: März 2019