Die Küche Madrids
Madrid – Spaniens genusshungrige Hauptstadt ist ein Schmelztiegel der Geschmäcker, denn hier sind kulinarisch alle Regionen des Landes bestens vertreten.
Die bewegte Geschichte Madrids hat den Speiseplan der Hauptstadt immer mitbestimmt. Zudem ist Madrid mehr als "nur" die berühmte pulsierende Millionenmetropole, die scheinbar niemals schläft.
Madrid ist auch der Name der kleinen triangelförmigen Region, die mitten im Herzen Spaniens liegt, eingebettet zwischen die beiden Kastilien-Regionen Léon und La Mancha.
Madrid avancierte vom kleinen Dorf zur Hof-Adresse von Königen. Von 1939-1975 trieb "El Caudillo" Franco von hier aus sein Unwesen.
Und heute sind die attraktive Stadt und ihr Umland bei Besuchern aus aller Welt beliebt. Denn in Madrid bekommen nicht nur Augen und Ohren einiges geboten, sondern auch Zunge und Gaumen.
Churros und andere Madrider Süßigkeiten
Nirgends auf der Welt ist der Start in den Tag so süß wie in Madrid – dank churros con chocolate (zum Rezept). Wer einmal in einer Madrider churrería noch warme, frisch frittierte Spritzgebäckstangen (churros) in heiße, dickflüssige Schokolade (chocolate espeso) getaucht und dann mit allen Sinnen genossen hat, wird auch Zuhause nichts mehr von Toast mit Nuss-Nougat-Crème wissen wollen.
Dieses süße Frühstück ist ein Klassiker in Madrid und genießt auch längst darüber hinaus Kult-Status. Churros con chocolate rüsten aber nicht nur für den bevorstehenden Tag, bei Nachtschwärmern sind sie auch beliebter Abschluss einer langen und bewegten Nacht, denn sie schützen tatsächlich vorm morgendlichen Kater.
Und sollte der sich beim Aufwachen doch eingeschlichen haben, helfen die churros garantiert beim Vertreiben und geben dem Aufstehen einen Sinn.
Brot aus Kastilien
Ohne Brot nix los. Das gilt für Spanien im Allgemeinen und für Madrid ganz besonders. Als spanisches Grundnahrungsmittel Nummer 1 dient Brot nämlich nicht nur als Basis für zahlreiche Tapas oder als Symbol für Geselligkeit beim gemeinsamen Essen.
Als knusprig-frisches weißes Baguettebrötchen mit Belag verwandelt es sich vom bloßen Kohlehydratlieferanten zum kultigen bocadillo oder montadito (die Miniversion des bocadillo).
Dabei sind der Fantasie beim Belegen keine Grenzen gesetzt und was Madrids bocadillos und montaditos "auf der Schnitte haben" geht weit über queso (Käse), jamón (Schinken) und chorizo (Paprikawurst) hinaus.
Um seinen persönlichen Favoriten zu finden, gibt's nur eins: Durchkosten! Auch für den katalanischen Klassiker pa amb tomàquet (zum Rezept) ist gutes Brot einfach unverzichtbar.
Und so verblüffen Madrids panaderías (Bäckereien) mit jeder Menge unterschiedlicher, köstlicher Brotsorten. Klar gilt auch hier: Probieren geht über Studieren! Es ist garantiert für jeden Brot-Geschmack etwas dabei.
Her mit den Fischen!
Kalkutta liegt am Ganges, Paris liegt an der Seine, Madrid liegt – mitten auf der kastilischen Hochebene. Das hat seine Bewohner aber noch nie davon abgehalten, große Fans von frischem Fisch auf dem Teller zu sein.
So essen die Madrileños zum Beispiel zu Weihnachten am liebsten Fisch (heute bevorzugt mit Knoblauch und Weißwein im Ofen gegart), und das schon seit Jahrhunderten.
Auch maritime Köstlichkeiten wie gambas (Garnelen), navajas und mejillónes (Schwert- und Miesmuscheln), bonito (Thunfisch), angulas (junge Glasaale) und boquerónes (Sardellen) rangieren weit vorne auf der kulinarischen Beliebtheitsskala der Madrileños.
Gekocht, gegrillt, gedämpft, im Teigmantel, in Marinade – bei den Leckereien aus dem Meer trifft in Madrider Küchen einmal mehr Fantasie auf Kochkunst.
Da wundert es auch nicht, dass Madrid mit einem eigenen Fisch-Rezept Merluza a la madrileña (Hecht nach Madrider Art) auftrumpft.
Weiterführende Links