Quittengelee

Geliertes Quittenmus nennen die Spanier Dulce de Membrillo und essen ihn besonders gern zu Käse und Wild. An vielen Käseständen der spanischen Märkte liegt er gleich mit aus. Hier unser Rezept mit Tipps zum Einkauf.

Ähnlich wie Turrón ist geliertes Quittenmus in ganz Spanien an Weihnachten beliebt.

Zutaten 

1 kg Quitten
ca. 500g Zucker
Saft einer Zitrone

Zubereitung des Quittenmus

Quitten nicht waschen, sondern den Flaum gründlich abreiben. Entkernen, in Würfel schneiden und in einem großen Topf knapp mit Wasser bedeckt ca. eine Stunde bei geringer Hitze sanft köcheln lassen.

Die gegarten Quitten abgießen und den Saft nach Belieben auffangen. Daraus lässt sich beispielsweise unser köstlicher Quittenpunsch für lange Winterabende zubereiten.

Abgetropfte Quitten durch ein feines Sieb passieren. Das Mus abwiegen und die gleiche Menge Zucker sowie den Zitronensaft unterrühren. Zurück in den Topf geben, langsam unter ständigem Rühren erhitzen und dann bei offenem Deckel etwa eine bis anderthalb Stunden bei kleiner Hitze köcheln lassen.

Dabei regelmäßig umrühren, damit sich das Mus nicht festsetzt.Zum Ende der Kochzeit eine Gelierprobe nehmen. Dazu einen kleinen Klecks der heißen Masse auf einen kalt abgespülten Teller geben und gut auskühlen lassen. Das Gelee sollte fest sein und eine rötliche bis hellbraune Färbung haben.

War die Gelierprobe erfolgreich, die Masse in eine leicht eingeölte Auflaufform oder ein kleines, hohes Blech streichen und  auskühlen lassen. Mit Frischhaltefolie abdecken und an einem kühlen Ort einige Tage durchziehen lassen, damit das feste Quittenmus sein volles Aroma entwickeln kann.

Jetzt kann es in Rauten oder kleine Würfel geschnitten werden. Dulce de Membrillo wird in Spanien klassisch zu Käse wie weißen Schafskäse gegessen. Es schmeckt jedoch auch köstlich zu Wild.

In Schokolade getaucht ist festes Quittenmus übrigens auch hierzulande bekannt – als Quittenbrot ist es besonders auf dem Weihnachtsteller beliebt.

Wissenswertes rund um die Quitte und Einkaufstipps

Deutsche Quitten haben einen weichen Flaum, sind roh hart und nicht zum Verzehr geeignet. Erst gegart entfalten sie ihr wundervoll kräftiges Aroma. Sie sind ab Mitte bis Ende Oktober in gut sortierten Obstgeschäften, Bio-Märkten und vereinzelt sogar in Supermärkten erhältlich. Häufig zieren Quittensträucher auch so manchen Kleingarten – Nachfrage lohnt sich.

Auch in manchen türkischen Geschäften gibt es im Herbst Quitten. Sie unterschieden sich jedoch von den einheimischen Früchten:  Ihre Schalen sind glatt und müssen nicht abgerieben werden. Leider waren die von unserer Redaktion getesteten Quitten nicht so aromatisch wie die deutschen, dafür aber für den Rohverzehr geeignet. Allerdings sind sie durch die enthaltene Gerbsäure etwas herb und nicht für jeden Gaumen ein Hochgenuss.

Egal ob deutsche, portugiesische oder türkische Quitte: alle Sorten bringen reichlich Pektin mit und brauchen daher kein zusätzliches Geliermittel. Am besten verwenden Sie noch nicht ganz ausgereifte Früchte.

Gesund sind Quitten ganz nebenbei auch: Durch ihren hohen Ballaststoffgehalt wirken sie beruhigend auf Magen und Darm und helfen sogar bei Durchfall. Quittenschleim aus den eingeweichten Kernen soll äußerlich aufgetragen bei allen möglichen Wehwehchen helfen: von Bronchitis bis zu Hautentzündungen.

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Text & Fotos: Silke Büscher

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