Teleroyal: Letizia Ortíz

Die feinen Gesichtszüge sind ebenmäßig. Die langen blonden Haare umrahmen ihr schmales Gesicht. Das Make-Up ist perfekt. Aber der Blick von Letizia Ortiz Rocasolano verrät eine gewisse Strenge. Die heutige Königin von Spanien im Porträt.

von Sabine Kautz

Wenn die Frau des spanischen Thronfolgers Felipe mit den Töchtern Leonor und Sofia lächelnd über die Straßen von Palma schlendert, scheint sie ganz und gar das zu sein, was uns die Promi-Welt vorgaukelt: Modelfigur, schön und intelligent.

Eine Frau aus dem Bildungsbürgertum mit dem Beruf der Fernsehjournalistin - eine Art spanische Anne Will!

Letizias wilde Vergangenheit

Die Storyline bis zu ihrer Heirat mit Prinz Felipe im Mai 2004 ist allerdings brüchig. Letizia Ortiz Rocasolano (*1972 in Oviedo) hat, wenn man dem Skandalbuch mit dem Titel „Letizia Ortiz - eine Republikanerin am Hof von Juan Carlos“ von September 2010 Glauben schenken mag, schon einiges hinter sich.

Darin geht es um heimliche Liebschaften, Ehe, Scheidung, einer Abtreibung in Mexiko und Haschisch-Konsum der Schönen aus Asturias. Das Königshaus würde es am liebsten in den Giftschrank sperren.

Letizia war schon mit elf Jahren auf Sendung

Aber zurück zu den vermeintlichen Realitäten. Ist das die Person, die als 11-Jährige jeden Samstag eine Kindersendung im Lokalradio ihres Geburtsortes Oviedo moderierte?

Schon damals weiß sie, dass sie Journalistin werden will. Nach Studium der Kommunikationswissenschaften in Madrid: Studienaufenthalt in Mexiko, Journalistin bei den Zeitungen La Nueva España (in Oviedo) und ABC (in Madrid), bei der spanischen Nachrichtenagentur EFE, dann bei den Fernsehsendern Bloomberg und CNN+ .

Im Jahr 2000 wechselt Letizia zum spanischen Staatssender TVE, wo sie nicht nur bald die Hauptnachrichtensendung moderiert, sondern auch als Reporterin zu den Krisenherden der Welt reist.

Hofstaat, Traumprinz und Tragödien

Wer ist die Person hinter dem Verhaltenskodex der Royals? Auf den unzähligen Fotos in den Galas und Bunten dieser Welt ist eine behutsame sensible Frau auszumachen, die es mit ihrem ehemaligen Journalisten-Job naturgemäß schwerer hat als andere, sich dem Korsett der starren Regelhaftigkeit des Königshauses im konservativ-katholischen Spanien zu unterwerfen.

Wer Leti, deren Name „Freude“ bedeutet, aus dem neutralen Blickwinkel betrachtet, sieht den Menschen, der Freude und Schmerz zeigt und mit den Irrungen und Wirrungen des Lebens kämpft wie wir alle, nicht die Model-Gestalt mit skandalumwobenem Vorleben.

Als ihre Schwester überraschend stirbt, bringt ihre öffentliche Trauer ihr große Sympathie ein. Dass das spanische Könighaus damit ein Problem hat, ist nicht ihre Schuld.

Letizia solle man deswegen keinen Vorwurf machen, findet der Königshausexperte Jaime Peñafiel: "Aber dem Kronprinzen, der sie geheiratet hat. Und dem König, der diese Ehe nicht verhindert hat."

Was wie ein Märchen begann, als Letizia ihren (Märchen-)Prinzen bei einem Interview über die Ölpest in Galicien kennen und lieben lernte, muss nicht in einer Scheidung enden, auch wenn es die Gazetten gerne so hätten.

Seit 2014 sind Letizia und Felipe Königin und König von Spanien

Die Autorin

Sabine Kautz ist Spanienfan und würde wahrscheinlich niemals einen Frosch küssen. Wir haben hier in Deutschland schließlich keine Monarchie.

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