Fotograf aus dem Baskenland

Albert Schommer im Porträt

Schommer gehört zu den angesehensten Fotografen der Welt. Berühmt machten ihn Porträts von Chillida über Annie Leibowitz bis zu Andy Warhol.  

Von Ilona Kolar

Schommer ist hager, gut gekleidet, ein positiv denkender Mensch, was seine gutmütigen Augen reflektieren. Er kam 1928 als Sohn eines deutschen Fotografen in Vitoria im Baskenland zur Welt.

Schon als Junge nahm er erste Porträts im Atelier seines Vaters auf und studierte später Fotografie in Köln, Paris und New York.

Vielseitiger Technikfreak

Schommers Berufsleben ist geprägt von seiner Leidenschaft für  Technik und Experimente. Er entwickelte bizarre Schwarz-Weiß-Bilder genauso wie grelle Farbfotografien, Polaroid-Aufnahmen und Digitalbilder.

Entsprechend ist Schommer schwer einzuordnen. Er selber sieht sich sowohl als Bildreporter als auch als Kunstfotograf.  1966 geht er nach Madrid, eröffnet ein Fotoatelier und arbeitet als Porträt-, Industrie- und Werbefotograf.

Psychologische Porträts

Ab 1972 veröffentlicht er seine bekannten „Psychologischen Porträts“ zunächst in der spanischen Tageszeitung ABC und dann in der wöchentliche Beilage der Zeitung El Pais, die ihm mit seiner Fotoserie zur Popularität verhelfen.

Besonders berühmt aus der Serie sind das Foto des spanischen Architekten Eduardo Chillida von 1972 namens „Er hat den Raum“ sowie das von Kardinal Tarancòn (1969) „Ein Versuch der Entwirrung“.

Seine Reportagen, Stillleben, Landschaftsfotografien, Kollagen und Momentaufnahmen sind zum visuellen Gedächtnis Spaniens geworden.

Bildband über Flamenco

Der „einsame Wolf“, wie er sich gerne selber nennt, wollte ursprünglich einmal Maler oder Bildhauer werden, bevor er seine Liebe zur Fotografie entdeckte.

Als er einmal einen Bildband über den Flamenco veröffentlichte, hoffte er, das Buch würde vibrieren und die Seiten singen und tanzen.

Preise und über 70 Bücher

Albertos Schommers Bilder haben viele Zeitungen, Magazine und Buchverlage gedruckt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und veröffentlichte über 70 Bücher mit Bildern und Berichten von seinen Reisen und Porträtstudien.

Sein Lebenswerk stellen heute die Museen der Welt aus. Alberto Schommer ist alt geworden, doch sein Optimismus ist geblieben. Auch heute noch, sagt er, wolle er viel fotografieren.

Derzeit stehen Projekte in China, Afrika und Brasilien auf seiner To-Do-Liste.

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