Gratis in den Prado von Madrid

Eigentlich öffnet der Prado erst um 10 Uhr morgens und bleibt dann acht bis zehn Stunden offen. Doch die Gemälde sind auch online rund um die Uhr sichtbar. Teils mit Details, die der Besucher sonst kaum mitbekommt.

Der Prado in Madrid hat nicht nur rund 7600 Gemälde aus der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert. Dazu kommen mehrere Tausend Grafiken, Zeichnungen und Skulpturen. Unmöglich, all dies bei einem Besuch anzusehen. Zumal ein Teil der Bilder ohnehin aus Platzmangel im Keller untergebracht sind.

Goya, Dyck und Breughel

Kern des Museums sind die Sammlungen der Habsburger und Bourbonen, Superstars unter den Künstlern sind die Spanier Diego de Velázquez und der sagenhafte Franzisco de Goya sowie die Flamen Bosch, Breughel und van Dyck.

Doch wer nur einen dieser Maler im Museum unter die Lupe nimmt, ist danach kaum noch aufnahmebereit und fällig für einen Café con Leche oder eine Cerveca. Was also tun?

Prado auf Instagram und Google Earth

Besonders beliebt sind die dargestellten Werke auf Instagram. Die Kommentare sind zwar nur auf Spanisch, dafür stellen die Betreiber immer wieder neue Bilder der wichtigsten Gemälde ein. In vernünftiger Auflösung. Wer noch näher dran will, bekommt über google earth insgesamt 14 Gemälde des Prado sogar in einer extrem hohen Auflösung, wie man sie mit bloßem Auge niemals sehen könnte.

Der Prado hat den Deal mit Google 2009 abgewickelt und mit Spezialkameras gearbeitet. So sind die Details von Velázquez Las Meninas oder Rubens Selbstbildnis besser sichtbar als beim realen Besuch vor Ort.

Kuriose mittelalterliche Wandgemälde

Wenig bekannt ist der Prado für romanische Malerei. Doch was kaum einer weiß: Im Prado restaurierte Bilder aus dem Mittelalter sind ebenfalls online sichtbar. Beispielsweise das romanische Wandgemälde der Kapelle Veracruz de Maderuelo nahe Segovia und gleich mehrere Mittelalterbilder aus der Provinz Soria.

Fazit: Es geht auch ohne Eintrittspreis, der bei maximal 15 Euro liegt. Doch ein Besuch lohnt sich, schon wegen dem Gebäudekomplex übrigens, der seit einigen Jahren durch den Kreuzgang eines nahen Klosters erweitert worden ist.