Journalisten, Anwälte und die Pressefreiheit
Wer als Journalist Promis aufs Korn nimmt, bekommt es mit deren Anwälten zu tun. So geschah es auch dem Spiegel, der über ein fragwürdiges Sozialprojekt von Maffay auf Mallorca schrieb.
Maffay wollte traumatisierten Kindern helfen. Auf Mallorca organisierte er dazu eine Finca. Doch die Journalisten Alexander Kühn und Jörg Schmitt sahen vor Ort ein anderes Bild. Und veröffentlichten das für Maffay unangenehme Thema im Spiegel unter der Überschrift: Peterchens Irrfahrt.
Ärger gab es sofort. Maffays Anwalt klagte vor den Gerichten in Köln und Hamburg und bat, den Artikel vom Netz zu nehmen. Ohne Erfolg allerdings.
Nun kennt auch meine Redaktion das Problem mit der Pressefreiheit. Und ich selbst stand schon vor dem Oberlandesgericht, weil die Komikerin Kebekus gegen mich klagte. Auch darüber schrieb der Spiegel: Verschweigen der Männer.
Echte Hilfe für Kinder in Spanien
Nun gibt es eine Organisation in Spanien selbst, die Kindern wirklich hilft: die Stiftung Primera Fila mit ihrer Zeitschrift Grada
Hier schreiben Journalisten unter der Führung von José Antonio Lagar ehrenamtlich. Das meiste Geld durch die Einnahmen geht an ein Zentrum zur Erforschung und Behandlung von Hirnverletzungen und neurologischen Störungen von Kindern und Jugendlichen. Das ist echte Hilfe.
Lagar, der wegen einer Kinderlähmung im Rollstuhl sitzt, habe ich in der spanischen Stadt Badajoz bei einem Presseevent kennengelernt. Das Gespräch war einmalig und die Zusammenarbeit sofort besiegelt. Eine riesen Ehre, für den gelernten Radiomann aus Madrid als Kolumnist zu arbeiten.
Und was war das Thema in der Juniausgabe: Maffay, Mallorca und der Spiegel. Wer die Kolumne, ebenfalls illustriert von Julia Schulz (siehe oben), auf Spanisch lesen möchte: Hier gehts zum Text
Tobias Büscher