Rosario Flores im Porträt

Ihr Publikum begeistert die Diva des Flamenco-Pop, Rosario Flores, schon seit 30 Jahren. Damit das so bleibt, tanzt sie auf jeder Hochzeit. Wenn es sein muss, sogar auf einem Schlachtfest in der tiefsten spanischen Provinz.

von Andrea Burkhardt

Von Innen strahlend, außen glitzernd, so steht Rosario Flores auf der Bühne. Eine Diva. Lange braune Locken umrahmen ihr markantes Gesicht, ihr dunkler Blick kann Traurigkeit ebenso wie Leidenschaft und Ekstase.

Die  Zuschauer in Lalín sind verzaubert, singen Ihre Texte mit und stöhnen vor Wonne am geteilten Schmerz.

Tochter der legendären Lola Flores

Leidenschaft und Musik, damit ist Rosario Flores González aufgewachsen. Sie ist die Tochter von Lola Flores, der bis heute in Spanien hymnisch verehrten Sängerin und Flamencotänzerin und dem als „Pescaílla“ (junger Hecht) gefeierten Flamencosänger, Antonio González Flores. Auftritte hatte sie entsprechend schon als Kind.

Die Gitano-Familie feierte gerne und viel - Spontan-Sessions inklusive. Und das hat Folgen – alle drei Kinder bleiben der Gitano Musik treu. Die ältere Schwester Lolita Flores ist ebenfalls Sängerin und Schauspielerin, der große Bruder, Antonio Flores Musiker und Komponist. Er schreibt seiner jüngeren Schwester ihren ersten  großen Erfolg, das Album „De Ley“ 1992.

Und beschert ihr den wahrscheinlich schwersten Schicksalsschlag, als er kurz nach dem Tod der Mutter mit nur 33 Jahren stirbt. An Tabletten, lauten die Gerüchte.

Stierkämpferin im Almodóvar-Film

In Rosarios Leben spielt Familie eine große Rolle, sie selbst hat eine erwachsene Tochter und einen halbwüchsigen Sohn. Beruflich heimst sie kontinuierlich Erfolge ein. Für ihre Rolle als Kioskbesitzerin  in „Blutwind“  ist sie 1991 für einen Goya als beste Nebendarstellerin nominiert.

Das internationale Publikum lernt sie 2002 kennen: in der Rolle als Stierkämpferin Lydia in Pedro Almodóvars  „Sprich mit ihr“ (Hable con ella). 2008 bekommt das Album „Premio Ondas“ die Auszeichnung als bestes Pop Album. Den Erfolg hat sie fest im Blick, dazu steht sie auch: "Die Moden kommen und gehen. Das Wichtigste ist: sich behaupten, Platten machen und ein Leben lang in der Gunst der Leute stehen." 

In der Jury von La Voz

Und dafür tut Rosario alles. Sie vereint sämtliche Klischees über spanische Gitanos, nutzt sie gnadenlos für ihren Erfolg, spielt damit, dass es eine Freude ist und trifft ihr Publikum damit mitten ins Herz. Berührungsängste hat sie nicht, denkt nicht in Schubladen. Ihre Bühnenschows sind spektakulär, die meist männlichen Musiker umrahmen das schöne Energiebündel und rücken ihren Sexappeal ins richtige Licht.

Und auch für einen Auftritt bei La Voz (die Stimme) des Senders Tele 5 war Rosario sich nicht zu schade. Sie hat dort bis 2014 in der Jury gesessen, ganze drei Jahre lang.

Damit kommt sie an beim Publikum. Egal, ob in der ehrwürdigen Royal Albert Hall in London, wo sie 2012 mit David Bisbal auftrat – oder eben beim Schlachtfest in Lalín, einem 20.000 Einwohner zählenden Städtchen, tief in der galicischen Provinz.

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