Der Unterschied zwischen Naturpark und Nationalpark
Was unterschiedet eigentlich einen Naturpark von einem Nationalpark? Wir vergleichen die beiden Schutzgebiete am Beispiel von Spanien. Darf ich im Nationalpark schwimmen? Oder im Naturpark Fahrradfahren? Und wo darf ich bauen, jagen und nicht mal ein Lagerfeuer anmachen? Hier die Infos.
von Tobias Büscher
Nachdem der Yosemite-Nationalpark in Kaliforniern als erster Nationalpark weltweit im Jahr 1906 enstand, zog Spanien schon 1918 nach: Mit dem Schutzgebiet Picos de Europa. Inzwischen hat das Land 15 anerkannte Parques Nacionales.
Naturparks gibt es viel mehr, um die 150, doch die Regeln sind ganz unterschiedlich. Generell gilt: Weltweit sind Nationalparks dazu da, die dortige Natur komplett unter Schutz zu stellen. Auch in Spanien ist das so.
Die Regeln für Naturparks sind da wesentlich lockerer. Wir beginnen damit, was in einem Parque Natural erlaubt und was verboten ist:
Regeln in den Naturparks
Naturparks dienen dem Schutz der lokalen Flora und Fauna. Vor allem dürfen dort keine neuen Häuser oder gar Fabriken entstehen. Was in einem Naturpark erlaubt ist und was nicht, regeln die lokalen Regierungen in Spanien.
Sie stellen einen Naturpark unter Schutz, doch dürfen die Bewohner dort weiterhin ihrer Arbeit nachgehen, ob als Bauer oder auch Produzenten von Meersalz wie im Parque Natural Ses Salines auf den Balearen.
In der kastilischen Sierra de Gredos ist Jagen wie in den meisten anderen Parques Naturales erlaubt, Pilze sammeln aber nicht. Und den Parque Natural Os Ancares in Galicien durchschneidet sogar eine Autobahn, wobei die Bären und Auerhühner ansonsten in gut geschützter Natur leben.
Ein besonders klarer Unterschied zum Nationalpark: Im Naturpark ist der Verkehr erlaubt, wobei der Bau neuer Straßen nur sehr selten möglich ist.
Regeln in den Nationalparks
In den 15 Nationalparks Spaniens sind die Regeln wesentlich strikter. Autos sind so tabu wie Jagen, Feuer machen oder Gassi gehen. Auch wer sich beim Baden erwischen lässt, etwa im Nationalpark Aigüestortes, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Kein Wunder, denn pro Jahr kommen rund 30.000 Besucher in den Nationalpark Kataloniens. Hier die staatlichen Regeln für den Besuch und die Geschichter spanischen Nationalparks auf spanisch: Spaniens Umweltministerium zu den Regeln
Die Bestimmungen sind für die Parques Nacionales weitgehend gleich. Die Natur soll unberührt bleiben. Wandern und mancherorts auch Zelten ist gestattet, mehr aber auch nicht.
Also: Wer einen Nationalpark besucht, sollte alles am Rand lassen, was die Natur und auch die Wächter stört: Vom Mietwagen bis zum Feuerzeug, von den Badesachen bis zum Jagdgewehr. Nahrung und Wasser für die Wanderungen sind selbstverständlich erlaubt, wobei in den Nationalparks auch gilt: Wege bitte nicht verlassen.
Denn schließlich schützen die Parques zum Teil sehr seltene Pflanzen und vor allem Tiere: vom Pyrenäenmolch bis zum Auerhuhn, vom Gänsegeier bis zum Iberischen Wolf.