Andalusien Paradores (Teil 3)
Abgehoben oder verschwiegen
»Bedien dich, nimm und stecke und tunke Brotstücke ins Öl,« so lautet ein Sprichwort aus der Olivenzüchterprovinz Jaén. Sicher kann man in jedem andalusischen Parador knuspriges Brot in schmackhafte Olivenölsorten tunken, derer es so viele gibt, dass das Konversationsthema bei Tisch lange nicht ins Stocken kommen dürfte. Noch besser schmeckt es bestimmt unter den Spitzbögen des ritterlich anmutenden Saals im Parador von Jaén. Wen stört da noch, dass die Ritterburg arabischer Prägung mit ihren Zinnen hoch über der Stadt nicht authentisch ist, sondern ein Remake? Immerhin befand sich an Ort und Stelle auf dem Hügel Santa Catalina im 13. Jh. tatsächlich eine arabische Festung. Jedenfalls ist die Aussicht schön, das Ambiente stimmt und es gibt auch noch mehr zu essen als Brot mit Olivenöl. So den Salat »Pipirrana« aus Gemüse und Kabeljaustücken, Rebhuhn (perdiz), Wild ... Kaum ein Parador in Spanien liegt so abgeschieden wie der Parador de Cazorla, ebenfalls in der Provinz Jaén, erbaut im typischen andalusischen Landhausstil. Der wunderschöne Naturpark »Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas« bietet viele Wanderwege, das Restaurant vor allem Wildgerichte wie Hirschfilets und Wildschweinragout.
Úbeda: Auf den Spuren der Renaissance
Wer die weniger bekannten andalusischen Renaissance-Städte Úbeda und Baeza erkunden möchte, kann auch in einem echten Renaissance-Palast aus dem 16. Jh. schlafen. Die vorderen Zimmer zur Plaza Vázquez de Molina haben den schönsten Blick. Die wichtigste Sehenswürdigkeit Úbedas, die Heilige Erlöserkapelle – Sacra Capilla del Salvador – steht direkt nebenan. Sie ist die private Grabkapelle von Francisco de los Cobos y Molina, dem Staatssekretär von Kaiser Karl V.
Felspanorama oder Strand
Wo im Carmona des 14. Jahrhunderts die Mauren residierten, ist heute ein Parador in besonders schöner Lage auf einem Fels eingerichtet. Im einstigen Refektorium bekommt man leckere Gerichte wie Rebhuhn und Tunfischsalat. Nur fünf Minuten dauert es zu Fuß in den denkmalgeschützten Ort Carmona. Auf einen 120 m tiefen Felsspalt blickt man aus dem Parador von Ronda. Strand und Natur bietet der Parador de Mazagón im Naturpark Doñana. Eine schmale, gut gesicherte Holztreppe führt steil hinunter zum weiten Strand von Mazagón. Der Parador ist ein guter Ausgangspunkt für Exkursionen durch den Park oder auch lange Spaziergänge an der südspanischen Atlantikküste.
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