Warum Airbnb auch auf Mallorca ein Problem ist
Airbnb ist schon länger in der Kritik, weil Hotels und auch der Wohnungsmarkt unter dem Angebot leiden. Auf Mallorca ist seit diesem Sommer das Vermieten teils sogar verboten.
Wer mit dem Smartphone oder Notebook nach einer günstigen und ausgefallenen Unterkunft sucht, landet sehr schnell bei Airbnb. Die Plattform im Internet bietet für Gäste Zimmer, Wohnungen und Häuser an, die für wenige Tage, Wochen oder Monate gemietet werden können.
Mittlerweile ist diese Art der Vermietung so beliebt, dass es in vielen Urlaubsländern zu Problemen führt. Auch auf Mallorca wird der Wohnungsmarkt durch Airbnb stark beeinflusst.
Viele Airbnb-Wohnungen verschwinden vom Wohnungsmarkt
Die Zimmer, Wohnungen und Häuser, die auf der Plattform Airbnb angeboten werden, sind in der Regel leicht zu erkennen. Die Wohnräume sind sehr oft spartanisch eingerichtet und es hängen Alibi-Bilder an den Wänden. In den Schränken befindet sich billiges Geschirr und vor der Tür hängt eine Schlüsselbox. Der Wohnraum wird Urlaubern, Städtereisenden und Geschäftsleuten von den Eigentümern zu einem lukrativen Preis angeboten.
Die Problematik dabei ist, dass diese Wohnungen in vielen Fällen dauerhaft vom Wohnungsmarkt verschwinden. Viele dieser Mietverhältnisse sind außerdem nicht legal und den Ländern und Städten gehen dadurch wichtige Steuereinnahmen verloren. In Paris werden mittlerweile mehr als 25 Prozent aller Wohnungen nicht von Einwohnern der Stadt bewohnt.
Alleine bei Airbnb sind 65.000 Wohnungsangebote aus der Metropole an der Seine gelistet, die teilweise sogar als illegale Hotels betrieben werden. Sehr ähnlich sieht es auch bei Immobilien auf Mallorca aus. Auf der Insel Mallorca wurden in den letzten Jahren mehr als 20.000 Unterkünfte über das Internet angeboten. Davon sind allerdings nur etwas mehr als 600 legal.
Wohnen über Airbnb auf Mallorca jetzt teilweise verboten
Airbnb und andere Wohnungsportale haben die Wohnpreise in der Hauptstadt Palma in den letzten Jahren sehr stark beeinflusst. Die Mieten für Einheimische sind teilweise um bis zu 40 Prozent gestiegen.
Kleine Läden und Geschäfte, die von Einheimischen betrieben wurden, mussten Boutiquen, Bars und gastronomischen Betrieben weichen, die jetzt finanzkräftigen Investoren aus dem Ausland gehören. Da dadurch auch die soziale Struktur in Palma stark negativ verändert wurde, hat die Regierung der Insel reagiert. Ein Verbot von Airbnb und anderen Plattformen auf Mallorca wurde schon im Jahr 2022 angekündigt.
Zum 1. Juli 2023 ist dieses Verbot der Vermietung in der Hauptstadt Palma in Kraft getreten. Das Verbot in der Inselhauptstadt gilt allerdings nicht flächendeckend. In einigen Randbezirken der Stadt und auch in den Industriegebieten dürfen Wohnungen weiterhin angeboten werden. Auch für allein stehende Häuser in Palma gilt dieses Verbot nicht.