
Liebres de España: Spaniens Hasen
Drei Hasenarten sind auf der Iberischen Halbinsel heimisch. Der Feldhase, der Iberische Hase und der Castroviejo-Hase oder Liebre de Piornal. Während schon die Antike die ersten beiden kannte, entdeckten Wissenschaftler den Castroviejo-Hasen erst 1976. Diese endemische Art lebt nur noch im Kantabrischen Gebirge und ist stark gefährdet.
von Anne Urbschat
Das Fell gelblich-braun, nur der Bauch weiß, und ein schwarz-weißer Stummelschwanz: So kennen wir Hasen auch in Deutschland. Lange Beine und Ohren zeichnen ihn aus. Letztere haben ihm im Deutschen den Namen „Langohr“ eingebracht. Feldhasen wiegen bis zu vier Kilogramm – sie sind die der größte der drei Arten. Das Durchschnittsgewicht der Iberischen Hasen und der Castroviejo-Hasen liegt zwischen 1,5 und 3,5 Kilogramm, wobei der Liebre Ibérico der kleinere von beiden ist.
Häschen in der Grube
Hasen bilden zusammen mit Kaninchen eine Familie: die Hasen bzw. Leporidae. Was die Gattung der Echten Hasen vom Wildkaninchen unterscheidet, ist ihr Nachwuchs. Der hoppelt nämlich schon Minuten nach der Geburt mit offenen Augen durch die Gegend. Außerdem sind Hasen größer als Kaninchen, in der Länge zwischen 50 und 65 Zentimetern. Ein Vorteil für den Hasen: Er ist für die Myxomatose (Kaninchenpest) weitestgehend unempfindlich.
Die Pflanzenfresser sind an das Leben in Freiflächen angepasst. Als Beutetiere sind sie mit sehr präzisem Gehör, akutem Geruchssinn und großen Augen ausgestattet und setzen auf Tarnung und schnelle Flucht, um Räubern zu entkommen. Und zum Schlafen oder Ruhen verstecken sie sich in Gruben im Boden.
Die drei Hasenarten meiden sich
Erstaunlicherweise überlappen die Gebiete der drei Arten kaum. Der Feldhase, der auch im restlichen Europa verbreitet ist, lebt hauptsächlich in den Pyrenäen und deren Ausläufern sowie an der kantabrischen Küste. Der Iberische Hase ist fast auf der gesamten Halbinsel verbreitet, nur die nördlichen Gebiete meidet er. Das kleinste Gebiet von etwa 5000 Quadratkilometern bewohnt der Liebre de Piornal im Kantabrischen Gebirge.
Liebre de Piornal stark gefährdet
Alle drei Hasenarten finden sich auf der Roten Liste der IUCN, doch Feldhase und Iberischer Hase sind noch nicht besorgniserregend gefährdet. Anders der Castroviejo-Hase. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung nur über 25 bis 40 Kilometer!
Von Ost nach West sind es immerhin 230 Kilometer. Der Mensch hat den spezialisierten Lebensraum stark fragmentiert und verändert und dadurch den Bestand gefährdet. Jagd, Düngemittel und Pestizide schaden zusätzlich. Die ohnehin geringe Population reduziert sich also weiter.
Zurzeit wird nicht viel zum Schutz des Liebre de Piornal unternommen. In Asturien ist immerhin die Jagd verboten; in Castilla-y-Leon dürfen Jäger nur noch ein paar Hundert pro Jahr abschießen. Spaniens Umweltministerium empfiehlt weitere Schutzmaßnahmen.
Weiterführende Links
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