
Architektur auf Ibiza
Ibizas weiße, niedrige Fincas haben schon Architekten wie Walter Gropius und Le Corbusier fasziniert. Die Kirchen, Villen und einfachen Häuser passen sich wunderbar dem Klima der Baleareninsel an. Und weil Hochbauten verpönt sind, sieht auch die Altstadt von Eivissa im Innern aus wie ein Dorf.
Wenn vor Generationen im Winter der eisige Nordwind über die Insel fegte, und im Sommer die Sonne erbarmungslos strahlte, dann waren die Bewohner längst darauf eingestellt.
Die Türen ihrer Häuser bauten die Bewohner von Ibiza im Windschatten nach Süden hin, der weiße Kalk der dicken Außenmauern wiederum reflektierte die heiße Mittagssonne und die Fenster waren so klein, dass es im Innenraum kühl blieb. Wie weiße Würfel sehen die Häuser aus der Ferne aus, kubisch, pragmatisch, nüchtern, stabil und dennoch leicht und luftig.
Wohnraum, Portxo und isolierte Flachdächer
Viele der Fincas haben einen Wohn- und Arbeitsraum (portxo) zum Vorhof hin, eine überdachte Terrasse (portxada) und ein gut isoliertes Flachdach, das auf wuchtigen Balken ruht.
Jedes Frühjahr bekommen die Fassaden einen neuen weißen Anstrich und so ist der Spitzname Weiße Insel für Ibiza kein Wunder.
Die archaische Architektur des Josep Lluís Sert
Die Bauweise hat viele Architekten begeistert, darunter Le Corbusier, Walter Gropius und den Katalanen Josep Lluís Sert. Sert, einer der besten spanischen Baumeister überhaupt.
Er baute in diesem durch und durch archaischen Baustil das berühmte Miró-Museum in Barcelona − und sich selbst in Talamanca auf Ibiza das Wohnhaus Casa Sert.
Kubus-Stil mit Pool und Wachhund
Auch die hochmodernen Gästehäuser auf dem Land, die heute allen Luxus bieten, sind streng im Sinn dieser Würfelarchitektur restauriert worden. Sie liegen verstreut und landschaftlich schön, ganz anders als die Neubausiedlung Vista Alegre bei Es Cubells.
Dort reihen sich hinter der bewachten Schranke die Flachhäuser der Millionäre dicht an dicht. Im Kubus-Stil mit Pool, Meerblick, Traumlage und Wachhund.