Die Hexenhöhle von Zugarramurdi

Der Ort Zugarramurdi in den Bergen Navarras steht für Hexenverfolgung, Zauberei, Mythen und Legenden. 2013 spielte Carmen Maura eine dieser Frauen im Film Die Hexen von Zugarramurdi unter der Regie von Alex de la Iglesia.

Carmen Maura erhielt für den Film als erste spanische Schauspielerin den begehrten Preis Premio de Donostia in San Sebastián. Doch was hat es mit dem Dorf eigentlich auf sich?

Das „Dorf der Hexen“ in der Bergwelt der Pyrenäen erinnerte schon 2010 an den 400. Jahrestag des Autodafé von Logroño, denn im November 1610 wurden 31 Bewohner wegen Hexerei verbrannt, was das kleine Dorf und die benachbarten Orte für Jahrhunderte prägen sollte.

Heidnische Treffen

Die nahegelegene Höhle diente bis ins 17 Jh. offenbar als Ort für heidnische Treffen von Männern und Frauen, die von Mitbewohnern der Hexerei bezichtigt wurden.

Die Cuevas strahlen eine einzigartige Atmosphäre aus. Es heißt, man habe dort im Mondschein so alles mögliche getrieben.

Grüne Landschaft, grausige Vergangenheit

Zugarramurdi liegt im Norden Navarras, in den Westpyrenäen nahe der französischen Grenze. Die grüne Landschaft kontrastiert mit der weißen Farbe der Häuser. Ein kleiner Spaziergang durch die Gassen des Dorfes stimmt auf den Besuch der Höhlen ein.

Nur 400 m vom Dorf entfernt befindet sich der Bach Olabidea, der seinem baskischen Namen nach in der Hölle entspringt (Infernuku erreka). Er hat hier einen 120 m langen und bis zu 12 m hohen Tunnel gegraben.

Hinter dem tunnelartigen Höhleneingang führt eine Treppe zum größten Saal der Höhle hinab. Dort sollen die „Akelarres“ oder Hexentreffen stattgefunden haben. Mit der Präsenz des Teufels inklusive.

Nur wenige überlebten die Tortur

Es ist nicht verbrieft, ob die Tänze um das Lagerfeuer und die Rituale wirklich stattfanden oder eine Erfindung der Inquisition waren. Sicher ist nur: die Inquisitionsrichter haben die Einwohner von Zugarramurdi unbarmherzig verfolgt.

Im Jahr 1610 machten sie 31 Bürgern - überwiegend Frauen - aus der Gegend den Prozess. Sie wurden der Hexerei bezichtigt und ihre Namen stehen auf einer Tafel am Eingang der Höhle. Informationen dazu bietet das Hexenmuseum, wo auch das Infoamt untergebracht ist

Einige überlebten, nachdem sie ihre Schuld anerkannten und um Vergebung baten, aber 13 starben während der Folter, die sie im Gefängnis von Logroño (in der heutigen Rioja am Jakobsweg) erlitten. Die restlichen sechs verbrannten auf dem dortigen Marktplatz vor 30 000 Zuschauern bei lebendigem Leib.

Veranstaltungen rund um den Hexenkult

Heute gibt es viele Führungen, Veranstaltungen und mehr oder weniger geschichtsgetreue Bücher über das Thema. Und natürlich den Film von Alex de la Iglesia. Bessere Werbung kann ein Pyrenäenort gar nicht bekommen.

Info vor Ort: Tel. 0034-848 420 420.

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