Ermita de Nuestra Señora de la Fuente

Als 25-jähriger Maler dekorierte Francisco de Goya rund um das Jahr 1772 die Kapelle Virgen de la Fuente de Muel. 30 km von Zaragoza entfernt, wo sich neben dem Maler auch die Keramikhersteller einen Namen gemacht haben. Konkret malte Goya die vier Kirchenväter Hieronymus, Augustinus, Gregor und Ambrosius.

von Tobias Büscher

Der Maler Francisco de Goya (1746-1828) gilt sicher als Autor dieser vier wertvollen Gemälde von den Kirchenvätern. Er muss sie mit Öl auf Stein irgendwann zwischen 1771 und 1773 gemalt haben, zu einer Zeit, als sich der junge, bislang noch mäßig erfolgreiche Maler auch in Italien aufhielt.

Ähnlich wie im Kloster Aula Dei malte Goya hier mit Öl, allerdings auf wesentlich kleineren Flächen. Großen Schaden haben die Bilder im Lauf der Geschichte nicht genommen, jedoch sind sie mehrmals restauriert worden, zuletzt 1996 im Auftrag der Regierung von Aragón mit Sitz in Zaragoza.

Der Besuch lohnt sich, auch mit Kindern. Knapp unter der kleinen Kapelle, umgeben von Felswänden, gibt es einen großen Spielplatz. Und es lohnt sich auch ein kleiner Spaziergang durch den Ort Muel mit seinem Park, dem Parque Municipal de Muel am Fluss Huerva.

"Das sind keine Fresken, verdammt noch mal"

Die vier Bilder hat uns Marta aus Muel gezeigt, einem kleinen Ort, der auch für seine Töpferkunst bekannt ist. Und die gibt mir gleich einen wichtigen Tipp mit auf den Weg: "Tobias, behaupte nicht wie alle anderen, die vier Bilder hier seien Freskenmalereien, das schreiben zwar alle, aber das ist Unsinn". Damit meint sie beispielsweise einen Reiseführer von Baedecker zu Spanien, der das tatsächlich behauptet.

Der Hintergrund: Goya hat mit Öl auf blauem Grund gemalt und konnte ganz in Ruhe und ohne Zeitdruck arbeiten. Bei Freskenmalerei arbeitet der Künstler mit feuchter Farbe auf nassem Kalk, und zwar schnell, bevor er trocknet. Das hält zwar gut, ist aber wesentlich anstrengender.

Anreise zur Ermita

Die Anreise zur Ermita läuft am besten von Zaragoza aus, wo es Mietwagen gibt. In Muel gibt es ein paar gute Tavernen und auch jede Menge Keramikhändler, denn die haben sich schon im 19. Jahrhundert einen Namen gemacht. In der Umgebung sind zudem viele Bodegas auf Cariñena-Weine spezialisiert. Kunden aus Deutschland wird der Name etwas sagen, denn die Flaschen bietet ein Discounter an, der behauptet, das lohne sich. Vor Ort schmeckt Vino Tinto aber sowieso besser, oder?

Wer noch mehr von Goya sehen möchte. In der Nähe liegt sein Geburtsort Fuendetodos und südlich von Zaragoza gibt es das Kloster Aula Dei. Natürlich ehrt auch Zaragoza selbst den berühmtesten Sohn der Stadt. Mit einigen Museen, die das Gesamtwerk von der Teppichmalerei über Königsporträts bis zu den Horrorzeichnungen zeigen.

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