Bielsa und Valle de Pineta in Nordspanien, Aragón
So wie Torla das Tor zum Valle de Ordesa ist, gilt Bielsa (450 Ew.) als das Tor zum Valle de Pineta und zum östlichen Teil des Ordesa-Nationalparks.
von Tobias Büscher
Neben den Besuchern des Parks kommen vor allem auch französische Tagestouristen nach Bielsa. Im Spanischen Bürgerkrieg haben Francos Truppen den Ort zerstört und ab 1939 wieder aufgebaut.
Die modernen Gebäude neben den alten Häusern sind weitgehend der traditionellen Architektur nachempfunden.
Mazurka und schwarze Masken vor dem Rathaus
Im Rathaus sind in den Räumen des Museo Etnográfico traditionelle Kleider ausgestellt, die alljährlich am 15. August wieder getragen werden.
Bei dem Stadtfest tanzt man in bunten Kostümen neben Walzer und Mazurka auch populäre lokale Tänze wie den chincheclé, einen Tanz zu Gedichten im lokalen Dialekt.
Noch beliebter ist der Karneval. In Bielsa und im nahen San Juan de Plan hat man sich schon immer mittelalterlich verkleidet, vor allem als Furcht einflößende trangas mit schwarzen Masken und Hörnern, mit einem Ziegenfellüberzug und plissierten Röcken.
Trangas als Zeichen der Fruchtbarkeit
Trangas verkörpern die Fruchtbarkeit, und so verkleidet, traute man sich sogar auf die Straße, als Franco während seiner Diktatur die carnavales im ganzen Land verboten hatte.
Ausflugsziel Valle de Pineta
Von Bielsa erstreckt sich das Pineta-Tal bis in den östlichen Bereich des Ordesa-Parks. Nahe der Kirche beginnt der 15 km lange Weg am Río Cinca entlang bis zum staatlichen Parador Nacional de Monte Perdido in einem gewaltigen Talkessel mit hohen, schneebedeckten Steilwänden und tosenden Wasserfällen.
Auf dem Weg gelangt man zunächst vorbei an Javierre mit einer romanischen Kirche (12. Jh.), zu dessen Füßen der Ort Bielsa liegt.Oficina de Turismo: Plaça Mayor s/n, in Bielsa, Tel 974 50 11 27, bielsa.com, Mo geschl.