O Cebreiro: Jakobsweg-Bergdorf mit Blutwunder
Das Bergdorf mit seinen strohbedeckten Palloza-Häusern liegt am Jakobsweg als erstes Etappenziel in Galicien für Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Was früher ein Wallfahrtsort erster Güte war, ist heute ein restauriertes und im Sommer gut besuchtes Touristenziel. Legendär: die Blutlegende des Ortes.
Die runden bis elliptischen Steinbauten mit hölzernem, strohbedeckten Dach sind in ganz Galicien berühmt. Sie erinnern an die keltischen Castro-Bauten von vor 3000 Jahren, einige von ihnen sind sogar als Museum konzipiert.
Reste dieser steinernen Rundbauten gibt es in Nordwestspanien viele. Berühmt sind vor allem die Castros auf dem Berg Santa Tegra bei A Guarda weit von Cebreiro entfernt am spanischen Atlantik.
Und auch der Name Fidel Castro kommt daher. Seine Vorfahren stammen aus dieser Gegend. Vor langer Zeit lebten hier die Kelten.
Lange, bevor der Jakobsweg entstand und mit ihm in O Cebreiro als eines der wichtigsten Etappenziele für Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela entstand.
Auch in dem Krimi Muschelmord (siehe unten) über den Jakobsweg kommt es zu spannenden Szenen in O Cebreiro.
Galicischer Gral
Nebel und Schnee sind außerhalb der Sommermonate die typischen Begleiter dieses Orts. Die Pilger, die es bis hinauf geschafft hatten, konnten sich schon im Frühmittelalter im örtlichen Hospiz und in den Herbergen erholen.
Und in der Kirche Santa María la Real erinnert ein Kelch seit dem 14 Jh. an ein sogenanntes Blutwunder. Während einer Messe soll sich Wein in Blut verwandelt haben, als ein Pfaffe den einzigen anwesenden Pilger angeblich als Esel bezeichnete, für das bisschen Messwein so einen langen Weg zu laufen.
Den Kelch von damals nennen sie hier seither sehr selbstbewusst den Galicischen Gral.
In O Cebreiro ist am Augustsonntag die Hölle los
Nur an Sonntagen im Hochsommer ist ein Besuch kein wirklich guter Tipp. Die Restaurants in den Palloza-Bauten des einst so urigen Ortes haben sich ganz auf Bustouristen eingestellt.
Im Winter dagegen ist Cebreiro noch so wie früher: Eiskalt, schneebedeckt und romantisch.
Pilgerherberge im Bergdorf
Die Albergue O Cebreiro öffnet das ganze Jahr über von 13 bis 23 Uhr. Der Neubau liegt am westlichen Rand des Bergdorfs, hat 90 Plätze, Duschen, Küche und Waschmaschine.
Der Preis für die Herberge liegt 2014/15 bei 5 Euro.
Pilgerherberge im Bergdorf
Die Albergue O Cebreiro öffnet das ganze Jahr über von 13 bis 23 Uhr. Der Neubau liegt am westlichen Rand des Bergdorfs, hat 90 Plätze, Duschen, Küche und Waschmaschine Der Preis für die Herberge liegt 2014/15 bei 5 Euro. Text & Foto: Tobias Büscher
Krimi über den Jakobsweg: