Puente la Reina am Jakobsweg in Spanien

Puente la Reina bedeutet Brücke der Königin. Ihr Bau soll die Idee einer Frau aus dem spanischen Hochadel gewesen sein. Und der gleichnamige Ort mit seinen rund 2000 Einwohnern zählt heute zu den berühmtesten am Jakobsweg.

von Tobias Büscher

War es Doña Mayor, die eher züchtige Frau von König Sancho Garcés III? Oder doch eher die mysteriöse und angeblich sehr gut aussehende Doña Estefanía, Gemahlin von García de Nájera?

Welche mittelalterliche Königin auch immer den Bau der sechsbogige Brücke im Auftrag gegeben hat.

Der Name Brücke der Königin ist geblieben. Die 110 Meter lange Puente spannt sich seit dem 11. Jahrhundert über dem Río Arga. Sie ist einer der schönsten zivilen Bautwerke am gesamten Jakobsweg.

Und im Hochsommer ein Nadelöhr für die vielen Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Autos fahren schon längst südlich der Brücke über die Nationalstraße.

Von dort haben Fotografen den besten Blick auf die Puente, die sich im Wasser spiegelt.

Wo sich die Pilgerwege vereinen

Der Ort mit seinen 2000 Einwohnern liegt an der Stelle, wo sich die beiden Routen aus den Pyrenäen zum Camino Francés vereinen. Die Pilger, welche vom Somport-Pass über Jaca hierher kommen, treffen sich also mit den Pilgern, die über Roncesvalles und Pamplona hierher gewandert sind.

Von Navarras Hauptstadt Pamplona aus brauchen sie rund sieben Stunden Gehzeit. Und so ist es kein Wunder:

Puente la Reina ist ganz auf die Jakobspilger eingestellt, vom Tante-Emma-Laden über die Pilgerherberge Padres Reparadores am Platz namens Guillermo Zicke bis zu den Restaurants.

In denen gibt es übrigens beste Küche aus Navarra: Forelle mit Serrano-Schinken, Spargeln, Blutwurst und Artischocken sind die Highlights der Regionalküche hier, abgesehen von gutem Rotwein, der mit den benachbarten Rioja-Weinen locker mithalten kann.

Kirche des Apostels und des Gabelkruzifix

Puente la Reina (baskisch Gares) mag ein noch so kleiner Ort sein, er hat dafür drei Kirchen. Von der Brücke aus zieht sich die Calle Mayor durch den Ort mit seinen mittelalterlichen Adelshäusern und der zentralen Santiago-Kirche (12. Jh.), benannt nach dem Apostel Jakob. Die Kirche Crucifijo (13. Jh,.) am östlichen Ortseingang wiederum heißt Gabelkruzifix.

Ein Rheinländer soll es einst hierher geschleppt haben. Und am Westrand steht die gotische Kirche San Pedro Apóstol mit einer kuriosen Marienstatue namens Unsere Liebe Frau mit dem Vogel (Virgen de Txori).

Tipps zu Puente la Reina

Infoamt: Oficina de Turismo, Puente de los Peregrinos1, Tel. 948 34 13 01.

Pilgerherberge: Albergue PP, Reparadores, am östliche Rand gelegen (Übernachtung 5 €). Platz für 100 Pilger, entsprechend laut.Es gibt über ein Dutzend Bars, Tavernen und Restaurants in Puente la Reina.

Die meisten liegen am Paseo los Fueros und an der Calle Mayor.Stadtfest: 24 bis 30 Juli mit viel Musik und in Navarra üblichem Stiertreiben.

Am letzten Septemberwochenende feiert die Stadt ihren Jahrmarkt mit Stabrennen und Kunsthandwerk an den Ständen entlang der Hauptstraße Calle Mayor.

Webseite des Infoamts von Navarra zu Puente la Reina

Weitere Orte am Jakobsweg

Nájera
Astorga
Santo Domingo de la Calzada

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