Frómista am Jakobsweg in Spanien
Frómista ist ein kleines kastilisches Straßenkaff mit Barrestaurants, geprägt von Zentralspaniens Gluthitze. Kaum 800 Menschen wohnen hier. Doch weil der Ort direkt am Jakobsweg liegt und eine Kirche mit ungewöhnlichen Details hat, kennen ihn viele.
Frómista heißt angeblich nach einem Westgoten mit Namen Der Wichtigste (Fromesta). 1066 hat die damalige Regionalkönigin Doña Mayor dem Ort ein Kloster gewidmet, und schon kam die Blütezeit.
Doch sie hielt nicht lange, das religiöse Zentrum ging an Carrión de los Condes über. Und so existiert heute nur noch eines der damaligen Bauwerke des Monasteriums. Allerdings ein beachtliches: die Kirche San Martín.
Zu sexy: Figuren an der Kirche
Die Kirche stammt zwar aus der Hochromanik, ist aber stark verändert worden. Geblieben sind die Kragsteine, religiöse Figuren am Gesims, die den damaligen Analphabeten etwas über Himmel und Hölle berichten sollten. 315 sind es insgesamt. Zu sehen sind Heilige, Höllenfiguren und einige so unsittliche Darstellungen, dass ein Architekt namens Anibal Alvarez um 1896 ganze 86 von ihnen ersetzte oder stark veränderte.
In diesem Jahr bekam die Kirche den Titel Monumento Nacional. Ein Phallus ist aber heute noch zu sehen, wenngleich ohne Tele und viel Geduld kaum auffindbar ... Experten sind sich übrigens sicher, dass derselbe Steinmetz auch Figuren an der Kathedrale von Jaca in den Pyrenäen anbrachte.
Fromista liegt am Jakobsweg westlich von Burgos auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Wer Lust auf kastilische Küche hat: Das Restaurant Palmeros bietet regionale Spezialitäten wie Rebhuhnsalat, Rindfleisch mit Pilzen aber auch Seeteufel mit Gambas vom nördlichen Atlantik.
Pilgerherberge in Frómista
Als beste Pilgerherberge vor Ort gilt die relativ neu eingerichtete Albergue San Martín de Fromista al der Plaza San Martín mit großem Innenhof. Preis für Pilger inklusive Frühstück rund 7.50 Euro.