Spaniens Schlösser La Granja und Riofrío
Tages-Ausflug ab Segovia, Bild unten, zu den einstigen Schlössern der Könige Spaniens. Heute zählen sie die Top-Sehenswürdigkeiten Kastiliens.
Wer Segovia besucht und Zeit mitbringt, sollte sich neben der nahen Burgenstraße auch die beiden königlichen Lustschlösser aus dem 18. Jahrhundert ansehen: Riofrío und La Granja de San Ildefonso.
Die 7 bzw. 11 km entfernt liegenden Palacios erreicht man mit dem Bus von der Estación de Autobuses oder mit dem eigenen Auto über die C 601, die über den Navacerrada-Pass nach Madrid führt.
Palacio Riofrío
Den Palast von Riofrío ließ die Gattin Felipes V., Isabella Farnese, 1754 von italienischen Baumeistern errichten. Das Lustschloss erinnert ein wenig an das Königsschloss in Madrid, abgesehen von der rötlichen Farbe seiner Fassade. Es beherbergt heute ein kleines Jagdmuseum.
Öffnungszeiten: Di gschl., Mi. freier Eintritt für Bürger aus EU-Staaten.
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La Granja de San Ildefonso
Zweifellos schöner und sehenswerter als Riofrío ist La Granja de San Ildefonso. Im Jahre 1450 ließ König Enrique IV. in fast 1200 Meter Höhe am Fuße des Guadarrama-Gebirges zu Ehren des Heiligen Ildefonso eine Einsiedelei bauen.
Der Heilige soll den König vor einem wilden Tier gerettet haben.
Felipe V. hatte in dieser Gegend eines seiner Jagdreviere, und er war es auch, der 1721 das Lustschloss errichtete.Zunächst sollte alles ganz schlicht werden:
Ein kleiner quadratischer Palast, der für den Bourbonenkönig das sein sollte, was der Escorial den Habsburgern war, nämlich Palast, Kirche und Grabmal in einem.
Doch in einem zweiten Bauabschnitt änderte wohl Felipes italienische Gattin die Pläne. Das Lustschloss wurde im italienischen Stil ganz erheblich vergrößert und prunkvoll ausgestattet. Dennoch ruht Felipe V. heute in La Granja und nicht zusammen mit den Habsburger Königen im Pantheon des Escorial.
Die Innenausstattung des Schlosses bietet nichts Außergewöhnliches: Zu viele verschiedene Herrscher hatten hier nach zu vielen Geschmäckern eingerichtet, zudem wütete im Jahre 1919 ein verheerender Brand in dem Palast.
Öffnungszeiten: Mo geschl., Mi. freier Eintritt für Bürger aus EU-Staaten. Führungsdauer: ca. 50 Min.
Gartenanlage im Stil Versailles
Besonders reizvoll dagegen sind die ausgedehnten Gärten, die hinter dem Palast angelegt wurden. Mit 140 Hektar wurde das Vorbild, der Versailles, an Größe übertroffen.Mal wild, mal parkartig, mal pedantisch gepflegt: Die Gärten bieten große Abwechslung, vom Wald mit umgeknickten Bäumen bis hin zu ordentlich angelegten Blumenbeeten mit akkurat getrimmten Hecken.Prunkstücke der Gärten sind die zahllosen, kitschig-schönen Statuen und Springbrunnen. Die Wasserspiele speist ein oberhalb angelegter künstlicher See, und noch heute laufen die Springbrunnen nur so lange, bis das angesammelte Wasser verbraucht ist.Drei Millionen Francs gab Felipes Gattin seinerzeit für das Vergnügen aus, selbst ihrem Mann erschien das zu viel. Mit „nur drei Minuten Spaß“ soll Felipe die Spielerei kommentiert haben. Das Schauspiel ist auch heute noch täglich ab 17.30 Uhr zu genießen, vorausgesetzt, es ist genügend Wasser da. Öffnungszeiten: täglich.
Weiterreise ins Gebirge nach Navacerrada
Von La Granja de San Ildefonso aus führt die C 601 durch eine herrliche, bewaldete Gebirgslandschaft 17 km teilweise recht steil hinauf zum 1860 Meter hohen Pass von Navacerrada, an dem oft bis ins Frühjahr hinein noch Schnee liegt. Navacerrada ist ein kleines Skigebiet mit Hotels und einigen Liften. Das nun noch 60 km entfernte Madrid ist über die Nationalstraße 601 und die zur Autobahn ausgebaute N IV zu erreichen.