Vall de Boí

Das Tal in Katalonien steht wegen der wunderschönen romanischen Kirchen unter Denkmalschutz. Fresken wie hier sind im Original nur noch in Barcelona zu sehen. Das Val de Boi ist bei Wanderern beliebt, die im Tal der katalanischen Provinz Lleida nahe an der Grenze zum Aragón rund um den Fluss Noguera wunderbare Wege finden.

von Tobias Büscher

In dem 30 km langen Tal am Westrand des Nationalparks Aigüestortes leben kaum 700 Menschen in den verstreuten Dörfern. Die Häuser sind mit unverputztem Bruchstein und schwarzen Schieferdächern gebaut.

Viele Wanderer zieht es in die urigen Tavernen und Hotels, denn von dort gelangen sie leicht zu den Wegen durch das Naturschutzgebiet.

Zugleich ist das Tal berühmt für die kleine romanische Kirchen.

Route der Pyrenäen-Romanik

Der Vall de Boí gilt als Route der Pyrenäen-Romanik. Vom 11. bis zum 13. Jh. sind die kleinen Dorfkirchen im lombardischen Stil erbaut worden, außen schlicht und mit hohen schmalen Glockentürmen, innen bunt und breitflächig ausgemalt.

Die Fresken blieben zum großen Teil gut erhalten, weil sie später überputzt wurden. Man hat die Gemälde allerdings weitgehend von den Wänden gelöst und im Museu d’Art de Catalunya in Barcelona untergebracht, nicht nur, um sie zu schützen, sondern auch um sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Nur wenige Fresken sind als Originale zu sehen, die meisten heute sichtbaren Bilder sind stattdessen sehr farbintensive Kopien.

Sant Climent de Taüll und Santa María

Vorzeigekirchlein schlechthin ist die Iglesia de Sant Climent in Taüll, dem höchsten und schönsten Dorf des Tals. Die Kirche mit sechsstöckigem Campanile vor dem Ortseingang wurde 1123 geweiht, einen Tag vor der zweiten Kirche Santa María im Ortskern.

Die Ausmalung hat Kunsthistoriker seit jeher fasziniert, und man nimmt an, dass norditalienische Maler am Werke waren.

Eine weitere Attraktion ist das Thermalbad von Caldes de Boí am Ende des Tals, das aus einem alten Gebäude aus dem 17. Jh. sowie einer modernen Anlage besteht, deren Heilwasser aus 37 Quellen stammt.

Info:

Casa del Parc: im Zentrum von Boí.

Hotels im Boi-Tal in den Pyrenäen

Hotel: Caldes: Caldes de Boí. Ab Mitte Juni geöffnetes Thermalhotel aus dem Jahre 1617, preiswerter und gemütlicher als das nahe, luxuriöse Manantial.

Hostal La Plaça. Oriol und Xavier führen in Erill-la-Vall gleich neben der kleinen Dorfkirche ein gemütliches Hostal. Solide Bergkost. 50–100 €.

Casa Cóll: Major s/n, in Barruera. Denkmalgeschütztes, ruhig gelegenes Landhaus im Ortszentrum mit winziger Kapelle, Garten (Grillmöglichkeit), Küchenbenutzung und fünf Zimmern (Bad im Flur).

Restaurants

Zur Auswahl stehen die urigen Restaurants Manantial, El Ventador und El Fai

Skifahren

Skigebiet in Boí-Taüll, unterschiedliche Schwierigkeitsgraden auf insgesamt 29 km Länge.

Rafting

Rafting: Hier bieten die Betreiber von Roc Roi Touren am Fluss Noguera für 45 Euro am Tag an: Zur Webseite des Rafting-Anbieters.

Jeep-Taxis fahren vom Informationsbüro in Boí tgl. 8–19 Uhr bis zum Parkplatz des Nationalparks Aigüestortes.
 

Weiterführende Links

Das Dorf Salàs zeigt Victoria aus dem Val de Boi Geschichte

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