
Aínsa in den spanischen Pyrenäen
Nordspaniens Städtchen Aínsa liegt in der trockenen Sobrarbe-Gegend am Zusammenfluss von Cinca und Ara. Im Norden verdeckt der Peña Montañesa die Sicht auf die Hochpyrenäen der Region Aragón.
von Tobias Büscher
Während die Neustadt von Aínsa mit einigen Hotels eher gesichtslos ist, überrascht die Altstadt als ein harmonisches, ockerfarbenes Ensemble aus dem 13. Jh. Autofahrer müssen ihren Wagen auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz abstellen.
T-Shirts mit Kuh-Motiven
An den Balken der alten Balkone trocknet der Mais, die Souvenirläden an der Plaza Mayor verkaufen T-Shirts mit Kuhmotiven und die Restaurants unter den Arkaden bieten Wildschwein und Forellen so überteuert an, dass offensichtlich ein Zuschlag für Sehenswürdigkeiten im Preis inbegriffen ist.
So fühlt man sich in der museal wirkenden Altstadt eher als gern gesehener Gast denn als neugieriger Beobachter. Auffällig sind die breiten Mauern, die Burganlage und der romanische Turm der Kirche Santa María de la Asunción (12. Jh.).
Morisma-Fest vor mittelalterlicher Kulisse
Wer die engen Treppen des Turms hinaufsteigt, sieht einige hundert Meter westlich der Burgruine die Kapelle Cruz Cubierta, wo der Legende nach die Entscheidungsschlacht zwischen Christen und Mauren geschlagen wurde.
In ungeraden Jahren feiern die Bewohner am zweiten Sonntag im September den Sieg der Christen mit dem Morisma-Fest. Die Altstadt wird dann zu einer Kulisse für Theater, Tanz und frühmittelalterliche Kostüme.
Rafting und Reiten rund um Aínsa
Aínsa ist in Spanien nicht nur als Station auf dem Weg in die Hochpyrenäen bekannt, sondern auch als Rafting-Zentrum beliebt. Von dort führen vor allem im Frühsommer Exkursionen in die Schluchten der herbschönen Sierra de Guara.
Infos zu Ainsa
Infoamt
Oficina de Turismo de Aínsa: Avda. Ordesa 5, Tel. 974 50 07 67 (im Sommer). Infos gibt es auch zu Rundflügen und Reitställen. Webseite
Hotel
Mesón de l’Aínsa: Sobrarbe 12, Tel. 974 50 00 28, meson@pirineo.com. Solide ausgestattet mit Holzverschalung und relativ großen Bädern. Parkplatz, in Altstadtnähe. 80 €.
Übernachten im einstigen Geisterdorf
Casa Cambra: Ctra. Barbastro-Ainsa, km 45, Tel. 974 50 07 93. Die einfache Herberge liegt in dem einst verlassenen Dorf Morillo de Tou, 5 km südöstl. von Aínsa.
Die einstigen Bewohnern hatten Morillo verlassen müssen, als ein Stausee in den 1960er Jahren ihre Äcker überflutete. Mit Geldern der Gewerkschaft CC.OO bauten Architekten die verfallenen Wohnhäuser wieder auf.
Eine Bibliothek wurde eingerichtet, eine Kneipe eröffnet, ein schöner Pool angelegt, die gotische Kirche wurde instandgesetzt und ein Haus als Erinnerung im ruinösem Zustand belassen. Ein DZ im Casa Cambra schlägt mit rund 50 € zu Buche.
Camping
1-de Mayo: in dem Dorf Morillo de Tou, Tel. 974 50 07 93.
Restaurants
In der Neustadt und an der Plaza Mayor im nahen Labuerda sind die einfachen Restaurants bis zur Hälfte preiswerter. Bodegón del Mallacán: Plaza Mayor 6, Tel. 974 50 09 77.
Mittelalterliches Ambiente am Altstadtplatz. Aragonesisches wie Wild, Pilze, Spargel und sopa medieval, eine Brühe aus Kalbsleber, Knoblauch, Petersilie und geriebenem Käse. Menü 25 €.
Sport
Aguas Blancas: Avda. Sobrarbe 4, Tel. 974 51 00 08, aguasblancas.com.Canyoning, Rafting und Kayak für Anfänger und Fortgeschrittene. Die Exkursionen führen vornehmlich in den südwestlich von Ainsa gelegenen, steppenartigen Naturpark Sierra de Guara mit unterirdischen Grotten und Schluchten.
Zwischen den steilen Wänden ist das Canyoning besonders beliebt. Die Bewohner haben die Gegend verlassen, so dass hier wie vielerorts in Aragón die kleinen Dörfer verfallen sind. Im Naturpark leben Wildschweine, Bergkatzen und bis zu 600 Geier. Höchste Erhebung ist der Tozal de Guara (2077 m).
Verkehr
Busse: einmal tgl. mittags über Torla nach Sabiñanigo.
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