Ávila und seine mittelalterliche Stadtmauer

Avila liegt in 1128 m Höhe auf einem Felsen im rauen klimatischen Schatten der Sierra de Gredos. Damit ist sie von allen spanischen Provinzhauptstädten dem Himmel am nächsten. 1985 ernannte sie die UNESCO zum Weltkulturerbe. Berühmteste Tochter der Stadt ist die Heilige Teresa von Ávila.

Von Silke Büscher

Ávila mit seinen knapp 58 000 Einwohnern hat eine Hauptattraktion: Die 2572 Meter lange Stadtmauer. Sie schützte die Bewohner ab dem 11. Jh. mit 88 Wehrtürmen und neun Ausfalltoren (Alcázar, Peso de la Harina, San Vincente, el Mariscal, el Carmen, San Segundo, la Malaventura, la Santa oder auch Montenegro, el Rasto) erfolgreich vor maurischen Überfällen.

In den Abendstunden wirkt der angestrahlte Ring besonders schön vom Aussichtspunkt Cruz de los Cuatro Postres aus. Der liegt an der Straße nach Salamanca.

Ávila: Mauer, Kathedrale, Paläste

An der Ostflanke des Ringwalls, die anders als im Römerrund der galicischen Stadt Lugo nur in Teilstücken begehbar ist (nur in den Sommermonaten, Mo. geschl.), ist die Apsis der Kathedrale San Salvador integriert.

1171 entstand das wehrhafte Gotteshaus mit trutzigem Turm, hohem Mittelschiff, Zinnen, Schießscharten und lichten Innenraum. Das angeschlossene Kathedralen-Museum zeigt kirchliche Kunst des 13-18 Jh., unter anderem ein Bild des Malers El Greco.

Ávila mit ihren wappengeschmückten Adelspalästen, Kirchen und Klöstern strahlt noch heute ein tief religiöses Ambiente aus.

Die Heilige Teresa von Ávila

Sehenswert sind das Konvent der Heiligen Teresa und das angegliederte Museum. Es befindet auf dem Platz, an dem einst das Geburtshaus der spanischen Nationalheiligen stand: direkt an der Puerta de la Santa.

Farbenprächtige Glasfenster zeigen eindrucksvoll ihr Leben.

Die Kirchenlehrerin und Mystikerin kam am 28. März 1515 in Ávila als Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada zur Welt.

Ihren 500. Geburtstag feiert die katholische Kirche 2015 mit einem Año Teresiano (Jahr der Heiligen Teresia) inklusive europäischem Jugendtreffen vom 5. bis 9. August.

Und möglicherweise kommt sogar der Papst im terisianischen Jahr in die kastilische Provinzhauptstadt.

Süße Spezialität: Yemas de Santa Teresa

Eine Spezialität der Stadt sind Yemas, walnussgroße, gelbe und mit einer dicken Schicht aus Puderzucker versehene Eidotter. Beim Biss in die Ávila-Spezialität scheiden sich die Geister.

Denn sie sind sehr süß und weich haben durch das Eigelb einen starken Eigengeschmack.

Reiten in der Sierra de Gredos

Eine Woche lang geht es auf trittsicheren Pferden (Araber, Lusitanos, Andalusier) durch die abgeschiedenen Täler der Sierra de Gredos. Pferde, Ausrüstung, Essen und Trinken sowie Übernachtung  in Landhäusern und im Parador sind inklusive. Der Veranstalter organisiert auch Touren durch die Extremadura und Andalusien.

Equiberia, E-05635 Navarredonda de Gredos (Ávila).

www.equiberia.com

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