Gijón: Hafenstadt Asturiens
Asturiens Hafenstadt im Norden Spaniens ist ein Erlebnis. Hier sind die Bewohner noch unter sich, hier ist das Leben noch authentisch und die Bars keine Show für den Fremdenverkehr. Gijón ist Asturien pur.
Gijón ist eine Metropole am der Küste Asturiens in Nordspanien. Die Industrie-Stadt mit 275 000 Einwohnern hat schon so große Namen hervorgebracht wie den Schriftsteller Jovellanos und den Fußballtrainer Luis Enrique.
Bei uns bringen Fußballfreaks die Stadt mit der "Schande von Gijon" in Verbindung, als Deutschland und Österreich bei der WM 1982 so verhalten kickten, dass beiden die nächste Runde sicher war. Sie spielten fast nur noch den jeweils eigenen Torwart an und Österreichs TV-Moderator soll vor Wut gebrüllt haben, die Zuschauer mögen doch bitte die Flimmerkiste ausschalten.
Heute ist Gijón kein schwarzer Industriemoloch mehr, sondern eine wunderbare Stadt. Und guten Fußball spielen die Kicker von Sporting Gijón auch.
Römer, Rathaus und Chillida
Gijón liegt an der Biskaya-Bucht und damit direkt an der Grünen Küste, der Costa Verde. Weshalb die Bewohner gerne im Sommer den langgezogenen Strand San Lorenzo nutzen, zumindestens bis Nachmittags, denn danach werfen die Hochhäuser an der Promenade immer längere Schatten auf den Sandstreifen.
Gijón ist eine der wichtigsten Hafenstädte Nordspaniens. Die Römer haben hier Reste der damaligen Stadtmauer hinterlassen und in der Neuzeit boomte sie. Die Altstadt von Gijón thront auf dem Hügel Santa Catalina.
Hier liegt auch das kuschelige Fischerviertel Cimadevilla. Relativ neu ist das Wahrzeichen der Stadt am Hügel ganz in der Nähe: das Eisenkonstrukt “Elogio del Horizonte” des baskischen Bildhauers Eduardo Chillida.
Plaza Mayor und del Marqués
Die Plätze von Gijón
Im Zentrum liegt an der Plaza Mayor das Rathaus (19. Jh.) und an der Plaza de Jovellanos das Geburtshaus des gleichnamigen Schriftstellers sowie das Gijón-Museum. An der Plaza del Marqués wiederum ist in der einstigen Stiftskirche San Juan Bautista moderne Kunst zu sehen.
Shoppen im Zentrum
Wer gerne Shoppen geht, sollte die Straßen San Bernardo, Los Morros oder La Corrida besuchen. Cafés und Bodegas liegen am Paseo Begoña, wo das Maß aller Dinge natürlich asturianischer Apfelwein ist: sidra.
Wer hier Essen geht, sollte den lokalen Bohneneintopf fabada probieren, die Fischsuppe Caldereta de Marisco oder auch den Eintopf Pote asturiano (mehr zur Küche Asturiens).
Dudelsack, Fische und das größte spanische Gebäude
Gijón hat, wie es sich für seine Größe gehört, natürlich noch jede Menge weiterer Museen, darunter zu den Themen Dudelsack, Eisenbahn und Maisspeicher.
Ganz andere Dimensionen hat dagegen die Universität Laboral, ein gewaltiger Komplex aus Granit und Marmor, den der Architekt Moya Blanco in der Franco-Zeit anlegte.
Allein das dortige Theater hat 1426 Plätze und auch sonst kommen nicht nur Studenten aus aller Welt, sondern auch die Anwohner zu den vielen aktuellen Ausstellungen. Ein Highlight ist der Botanische Garten ganz in der Nähe und Tierfans sollten unbedingt besuchen: das Aquarium von Gijón
Reiseleiterin Beatriz
Wer die Stadt besonders anschaulich erleben möchte, sollte Beatriz kontaktieren. Die Reiseleiterin mit Lizenz spricht hervorragend Deutsch. Mehr unter amasasturias.com
Praktische Infos zu Gijón
Feste
Semana Santa: Durch das Fischerviertel Cimadevilla ziehen Prozessionen während der Karwoche (Semana Santa).
Semana Negra in der zweiten Julihälfte: kultige Woche für die Jugend Spaniens. Szenetreffs, Ausstellungen zum Thema Fotojournalismus und Comics, Rockkonzerte und vieles mehr.
Dia de Asturias, 1. Augustsonntag: Musik, Trachten, Tanz, Folklore pur.
Kinofestival Ende November/Anfang Dezember. Spanienweit sehr angesehenes Festival mit tollem Programm
Weiterführende Links
Rezepte aus Asturien
Die Hauptstadt Oviedo
Der Jakobsweg Camino Primitivo
Text und Fotos: tb