Huesca in Aragón
Die spanische Provinzstadt Huesca im Norden Aragóns ist eine bei uns kaum bekannte Kleinstadt. Schön gelegen ist sie aber schon und die Pyrenäenberge sind auch nicht weit entfernt.
von Tobias Büscher
Den meisten Spaniern ist die Stadt nur Durchgangsstation auf dem Weg in die Bergwelt der Pyrenäen, doch eine Visite der Altstadt gönnen sie sich schon.
Im städtischem Rathaus (Palacio Municipal) illustriert das Gemälde “Glocke von Huesca” ein grausiges Ereignis lokaler Geschichte. König Ramiro II, ein ehemaliger Mönch, ließ im 12. Jh. den rebellischen Landadel nacheinander zu sich kommen mit dem Vorwand, eine im ganzen Land hörbare Glocke gießen zu wollen.
Er enthauptete die Männer und legte ihre Köpfe darauf in Form einer Glocke zusammen. Danach herrschte Disziplin.
Huescas Iglesia San Pedro, Kathedrale und mehr
Ramiros Grab befindet sich in der romanischen Kirche San Pedro, dessen Kreuzgang weit über Aragón hinaus berühmt ist. Denn die Kapitelle zeigen einen beachtlichen Figurenschmuck mit Kampfszenen und Themen der Heilsgeschichte. Im Archäologischen Museum an der Plaza de la Universidad sind neben prähistorischen Funden auch einige Gemälde zu sehen, darunter Lithografien von Francisco de Goya.
An der Stelle einer früheren Moschee entstand im 14. Jh. die Kathedrale mit ihrem künstlerischen Alabaster-Hochaltar des valencianischen Bildhauers Damián Forment.
Huesca kurios: mahnender Finger
Von Huesca aus bietet sich ein Ausflug zu den so genannten Mallos de Riglos an. 40 km sind es über Ayerbe zu dem Dorf Riglos, dass vor mehreren hundert Meter hohen Felsblöcken am Boden kauert.
Die von der Erosion geformten sogenannten “Mallos” sind ein echtes Naturschauspiel. Sie ragen wie mahnende Finger in den Himmel und sind ein Paradies für Fotografen und Freeclimber.