Jaca: Stadt am Jakobsweg
Jaca, die Kleinstadt am Fuß der Pyrenäen, ist in doppelter Hinsicht gut besucht. Pilger haben hier einen Etappenort auf dem Weg nach Santiago de Compostela, während Ski- und Wanderbegeisterte die nahen Berge schätzen. Berühmte Süßigkeiten, steinalte Kirche, die spanische Stadt hat viele Sehenswürdigkeiten
von Tobias Büscher
Die 14 000 Bewohner sind stolz auf ihre landesweit sehr erfolgreiche Eishockeymannschaft, auf ihr neues Kongresszentrum und auf ihre berühmten Süßigkeiten in den Konditoreien.
In ihrer Vergangenheit verteidigten sich die Bewohner erfolgreich gegen die Mauren, was am ersten Freitag im Mai gebührend gefeiert wird.
Auch nach Norden hin galt es sich Frankreich gegenüber abzusichern, worauf eine mächtige fünfzackig-sternenförmige Zitadelle hinweist. Die Garnison ist fast so groß wie die gesamte Altstadt.
Dort steht eine der ältesten Kathedralen Spaniens: San Pedro. Der Figurenschmuck an der Westfassade ist entlang dem Jakobsweg x-mal kopiert worden.
Im angeschlossenen Diözesanmuseum ist eine Sammlung romanischer und gotischer Wandmalereien, Fresken und Skulpturen einiger Landkirchen der Umgebung zu sehen.
Rund um das Gotteshaus von Jaca liegen zahlreiche Bars und Restaurants, die ein einfaches aragonesisches Gericht fast alle auf der Speisekarte haben: Brotkrumen (migas), angebraten mit Öl, Knoblauch, Schmalz und Pfeffer.
Von Jaca nach San Juan de la Peña
San Juan de la Peña (ausgeschildert) entstand ab dem 9. Jh. unter einem gewaltigen überhängenden Felsblock (peña). Dem Kreuzgang dient der mächtige Steinbrocken als Gewölbe und die drei Apsiden wurden direkt in den Stein geschlagen.
In der Unterkirche sind im Panteón de los Nobles fast alle weltlichen Herrscher Aragóns in schlichten Grabnischen beigesetzt. Über das westliche Puente la Reina de Jaca (21 km) geht es in zwei fruchtbare Täler des Hocharagón: Hecho und Ansó.
Die Häuser, in denen zum Teil noch der alte Dialekt fabla chesa gesprochen wird, sind aus einfachem Naturstein gebaut und mit Holzbalkonen und großen, runden Kaminen versehen. An den Steilwänden in der Umgebung sieht man mit etwas Glück Gänsegeier schweben.
Von Jaca zum Nationalpark Ordesa
Die grandiose Bergwelt gehört zu den schönsten landschaftlichen Attraktionen Spaniens. Tiefe Täler und gigantische Steilwände machen das höchste Kalksteingebirge Europas zu einem wahren Wanderparadies.
Kern des Ordesa Parks, der schon seit 1918 unter Schutz steht, ist das u-förmige Ordesa-Tal, durch das der Río Arazas heruntertost.
In dem 15 608 ha großen Gebiet, dass vom Monte Perdido Massiv (3350 m) überragt wird, leben Steinböcke, Wildschweine, Gämsen und einige Raubvögel, darunter Steinadler und Königsadler.
Ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch ist der Bergort Torla. Ein leichter, 8 km langer Wanderweg führt entlang dem Río Arazas über Almwiesen zum Wasserfall Cola de Caballo. Eine Detailkarte gibt es beim Informationsamt im Ort:
Informationen zu Jaca
An den Infobüros in Torla und Ainsa gibt es schematische Karten zum Naturschutzpark. Besser ist die französische Wanderkarte Carte de Randonées 1:50 000, Pyrénées Nr 4, Bigorre (inkl. Ordesa), die im Fachhandel verkauft wird.