León: Stadt in Kastilien am spanischen Jakobsweg
León ist eine nordspanische Stadt am Jakobsweg. Nicht zu verwechseln mit Leon der Profi oder Leon der Löwe, auch nicht mit der gleichnamigen Stadt in Nicaragua. León ist eine alteingesessene kastilische Stadt in Spanien mit viel Ambiente, einer schönen Altstadt und einem Ruf als Tapa-Hochburg des Landes.
Beginnen wir mit den Tapas. Barrio Húmedo heißt das Altstadtviertel in Leóns Zentrum. So ziemlich jede Bar bietet die kleinen Häppchen dort an, wenn die Studenten und Anwohner (gemeinsam knapp 130.000) und Touristen, vor allem Pilger, abends unterwegs sind.
Dazu gehören die typischen Pfefferwürstchen im Casa Lorenzo genauso wie die frischen Gambas im Latino und die Kartoffelchips im El Flechazo ...
Die Stadt ist Hauptstadt von Kastilien-León , vor allem aber ist sie charmanter als Burgos weiter östlich, lebendiger, weniger konservativ. Sie gibt es schon seit dem Jahr 68 nach Christus, als dort die 7. römische Legion des Servius Sulpicius Galba eine ein Zeltlager errichtete.
Im 10. Jahrhundert war sie bereits Sitz des Königs von Asturien und heute, 1000 Jahre später, besitzt sie das ultracoole Museum für Moderne Kunst (MUSAC, siehe Bild).
Außerdem sehenswert in der Stadt sind das Renaissance-Rathaus, die Kathedrale (siehe Bild oben) und natürlich die gesamte Altstadt, über der im Frühsommer die Störche kreisen.
Übrigens: auch die Schulkinder kennt jetzt ganz Spanien. Eine Modezeitschrift hat das Design ihrer Schuluniformen prämiert. Die ganze Stadt ist völlig aus dem Häuschen.
Highlight in León: MUSAC
Zwei ganz Unterschiedliche Highlights bietet die Stadt den Kunstinteressierten. Zum einen ist da das Museum für Zeitgenössische Kunst. Knallbunt ist die Fassade, ein Werk der Architekten Luis Mansilla und Emilio Tuñón. Wer hier auf 21.000 Quadratmetern die Wechselausstellungen besucht, wundert sich über das lichte Ambiente im Innern.
Und im Dezember übrigens lassen es im MUSAC die rockenden Bands im Stiel der 1960er krachen: beim Purple Weekend.
Offen: Di-Fr 11-14, 17-20, Sa und So bis 21 Uhr
Eintritt: 5 €.
Tipp: Im lustig designten Restaurant des Museums gibt es neben kreativer Küche auch das lokale Bier Leóns mit Namen Aora Furia. Ungefiltert ist es und im Land kaum bekannt.
Evangelist mit Stierkopf
Um einiges älter als das Museum oben ist die Striftskirche Baslilica de San Isidro. Darin befinden sich im Raum der Königlichen Grablegen die schönsten und farbintensivsten Wandmalereien des gesamten Jakobswegs.
Zu den Motiven gehören Christus mit den Evangelisten, die je nach Charakter Löwen- und Stierköpfe tragen. Aber auch Zeitgenössische Hirten sind sichtbar.
Entstanden sind die Bilder um 1160. Und die französischen Soldaten waren so nett, sie in Ruhe zu lassen, als sie bei der Besetzung den Raum vorrübergehend zur Kneipe umfunktionierten.San Isidro.
Offen: im Hochsommer Mo-Sa 10-20, So 9-20, sonst Mittags geschlossen. Eintritt: 5 €
Gigantischer Parador
Das größte Gebäude der ganzen Stadt ist ein Kloster. Und darin ist ein Parador als staatliche Unterkunft untergebracht. Wer in dem riesigen Gebäude übernachtet, läuft unter Umständen einen gefühlten Kilometer bis zum Zimmer mit einem Preis von rund 180 € für zwei Personen.
Allein die Fassade des Klosters aus dem 16. Jahrhundert ist 300 Meter lang. Im San Marcos ist der Kreuzgang gratis besichtbar, untergebracht ist auch das Museum der Stadt León mit einigen historischen Gegenständen, darunter alte Bilder von Jakobsbrüdern und ein kurzbeiniger Elfenbein-Christus aus dem Hochmittelalter (11. Jh.).
Praktische Infos zu León
Infos der Stadtverwaltung:Oficina de Turismo: Plaza de Regla 4, Tel. 987 23 70 82.
Bahnhof: Avda. de Astorga, Tel. 987 27 02 02,www.renfe.es. 4 x tgl. nach Burgos, tgl. bis zu 3 x nach Santiago, A Coruña und Vigo.
Busbahnhof: Avda. Ingeniero Sáenzde Miera s/n, Tel. 987 21 10 00, stdl. nach Burgos und Santiago.
Weiterführende Links
Spaniens Tapas und Pinchos
Die Stadt Santiago de Compostela
Die Stadt Burgos