Parks und Gärten in Madrid
In den Parks und Gärten von Madrid erholen sich Madrilenen und Stadtbesucher vom Großstadtstress Einige Anlagen sind Jahrhunderte alt, andere erst wenige Jahre. Und die Stadtplaner haben weiter grüne Projekte im Visier. So wird im April 2015 der Parque Forestal de Valdebebas im Nordosten der Stadt eröffnet.
Die Parkanlagen Madrids sind gut bepflanzt, oft schön angelegt und bieten auch viele Möglichkeiten für Sportler und Sonnenanbeter. Jedes dieser Gebiete ist einzigartig. Hier finden Sie einen kurzen Überblick über die wichtigsten Grünanlagen Madrids.
Campo del Moro
Der Campo del Moro erstreckt sich westlich des Königspalastes hinunter zum Manzanares-Fluss. Der Name, übersetzt Feld des Mohren, geht auf den Maurenkönig zurück, der im 12. Jh. Madrid erobern wollte und hier mit seinem Heer kampierte.
In den 20 ha großen Gärten wachsen über 70 Baumarten, die teils schon fast 200 Jahre alt sind. Zu den Attraktionen zählen die freilaufenden Pfaue und das Kutschenmuseum (Museo de Carruajes).
Metro: Príncipe Pío (L6,10,R)
Casa de Campo
Dieser große Park liegt westlich des Manzanares und damit gleich neben der Innenstadt. Das einstige Jagdgebiet der spanischen Könige ist seit 1931 ein öffentlicher Park. In dem größtenteils naturbelassenen Gelände gedeihen Eichen, Kastanien, Eschen und viele andere Bäume.
Kinder wie Erwachsene suchen besonders gerne den Zoo oder den Erlebnispark auf, die sich beide hier befinden. Natürlich bietet sich das Riesenareal auch zum Radfahren, Joggen oder Wandern an.
Und am See können Sie sich Boote ausleihen. Mit der Seilbahn ist der Park innerhalb von zehn Minuten vom Parque del Oeste aus erreichbar.
Metro: Lago (L10), Batán (L10), Casa de Campo (L5, 10)
Jardínes de Sabatini
Die Sabatini-Gärten liegen nördlich des Königspalastes. Der Architekt Sabatini plante sie, durfte sie aber nicht anlegen. Stattdessen entstanden an dieser Stelle zunächst Stallanlagen.
Erst in den 1930er-Jahren wurden die Jardines nach seinem Plan gestaltet und nach ihm benannt. Hecken und zugeschnittene Koniferen sind geometrisch angeordnet.
Mehrere Brunnen und Skulpturen vervollständigen das Bild dieses Parks nach dem Vorbild französischer Gartenanlagen.
Metro: Opera (L2, R)
Madrid Río
Europas anspruchsvollstes Parkprojekt (taz) Madrid Rio startete 2005 am Manzanares. Wo einst Stadtautobahnen am Fluss entlangliefen, sausen jetzt Skateboarder oder chillen Madrilenen, die dem Großstadtstress entfliehen möchten.
Eine sechs Kilometer lange Grünfläche sprießt über der nun unterirdischen Autobahn M30. Neue Brücken verbinden beide Flussufer und die anliegenden Wohngebiete.
Seit das Ökoprojekt beendet ist, schnellten auch die Immobilienpreise am Fluss in die Höhe.
Parque de la Arganzuela
Am Manzanares gelegen, wurde dieser Park 1969 geschaffen und 1990 um das Gelände des ehemaligen Schlachthofs erweitert.
Als die M 30 durch das Madrid Rio Projekt unter die Erde verlegt wurde, konnte auch der Parque de la Arganzuela neu gestaltet werden.
Die Bewohner von Arganzuela nutzen ihn gerne für Spaziergänge. Es befindet sich auch ein Gewächshaus mit rund 9.000 tropischen Arten im Park.
Metro: Pirámides (L3)
Parque Dehesa de la Villa
Am Nordostrand der Stadt liegt der Parque Dehesa de la Villa, die "Wiese der Stadt". Größtenteils bewaldet mit Kiefern, Eichen, Eschen und anderen Baumarten stehen in einigen Gartenanlagen auch Zedern, Mimosen und Zypressen.
Wie der Casa del Campo war auch der Wald an dieser Stelle seit dem 12. Jh. Jagdgebiet. Obwohl über die Jahrhunderte viel von dem ursprünglichen Areal verkauft wurde, sind immer noch 60 Hektar übriggeblieben.
Von den Hügeln haben Sie einen schönen Überblick unter anderem über die Sierra de Madrid und den Casa de Campo.
Metro: Francos Rodríguez (L7)
Parque del Buen Retiro
Der bekannteste Park der Hauptstadt liegt gleich neben dem Prado-Museum. Besonders attraktiv im Herbst, wenn die verschiedenen Baumarten die Farbpalette von blassgelb bis dunkelrot aufweisen, ist er zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.
Auf seinem Gelände befinden sich unter anderem das Astronomische Observatorium und die Ausstellungsstätten Palacio de Velázquez und Palacio de Cristal. Auf dem künstlich angelegten See mit dem Denkmal Alfonsos XII steuern Touristen wie Einheimische kleine Boote.
Viele Bäume, Grünflächen, Cafés, Bänke, Brunnen und ein Rosengarten machen die 130 Hektar zu einer wunderbaren Oase im Herzen Madrids. Der Herzog von Olivares, ein Minister Felipes IV., schuf diesen Park und den ehemaligen Palast im 17. Jh.
Metro: Retiro (L2), Ibiza (L9)
Parque del Oeste
1906 gründete der damalige Bürgermeister Madrids, Alberto Aguilera, den 98 Hektar großen Parque del Oeste westlich des Universitätsviertels. Das Naherholungsgebiet litt stark während des spanischen Bürgerkriegs (1936-39), wurde jedoch anschließend rekonstruiert.
Seit 1956/58 befindet sich im Park der Rosengarten "Jardines de la Rosaleda". Je nach Tageslichtverhältnissesn ist er von 10 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Rosenzüchter präsentieren alljährlich ihre schönsten Blüten in einem internationalen Wettbewerb.
Auch die Madrilenen stimmen über die ihrer Meinung nach schönste Rose ab. Eine Seilbahn fährt vom Parque del Oeste zum Casa de Campo und bietet ebenfalls hervorragende Aussichten.
Am südwestlichen Zipfel des Parkes steht der Templo de Debod, ein ägyptischer Tempel aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Die ägyptische Regierung schenkte ihn Spanien in den 1960er-Jahren.
Von Aussichtspunkten in der Nähe des Tempels sehen Sie über den Casa de Campo bis hin zur Sierra de Guadarrama bzw. in anderer Richtung zum Königspalast und der Almudena-Kathedrale.
Metro: Moncloa, Plaza de España (L3, L6)
Parque El Capricho
Dieser Landschaftspark grenzt an den Parque Juan Carlos I., ist aber viel älter als dieser. Die Herzogin von Osuna kaufte 1784 das Land, um eine spanische Version des Petit Trianon in Versailes zu schaffen.
Obgleich der Park mit dem Palais, einem Tempel sowie einem Labyrinth aufwarten kann, ist er aufgrund seiner Lage weniger belebt als zentraler gelegene Grünflächen.
Ebenfalls vorhanden: Bach und See inklusive Bootshaus, eine Eremitage und ein Bienenhaus, in dem Sie tatsächlich Bienen beobachten können. Leider ist El Capricho – die "Laune" – nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet.
Metro: El Capricho (L5)
Bus: 101, 105
Parque Emperatriz María de Austria
Der größte (60 ha) Park im Bezirk Carabanchel heißt im Volksmund Parque del Sur (Südpark). Aufgrund seiner Lage kennen ihn hauptsächlich die Anwohner.
Trotz der angrenzenden Autobahn ist der Parque del Sur ein schönes Naturgebiet mit abwechslungsreicher Flora. Er bietet zudem eine Vielzahl von Sportanlagen und Kinderspielplätzen. Radfahren, Laufen und Skaten sind gar kein Problem.
Metro: Abrantes (L11), Plaza Elíptica (L6, 11)
Bus: 47, 81, 108, 116, 121, 131, 155
Parque Enrique Tierno Galván
Enrique Tierno Galván war in den 1980er-Jahren Bürgermeister von Madrid. Er war es, der eine hier befindliche Mülldeponie in einen Park umwandeln ließ.
Heute beherbergt der Park ein Planetarium, ein IMAX-Kino sowie Sportanlagen und Spielplätze. Naturfreunde kommen auch auf ihre Kosten: Kiefern, Zedern, Pappeln sowie Rosen und andere Sträucher sind Teil der Flora. Rasenflächen und ein Teich mit Wasserfall gehören ebenso dazu.
Metro: Méndez Alvaro, Arganzuela-Planetario (L6)
Bus: 148
Parque Juan Carlos I
Dieser Park entstand 1990-1992 im Vorfeld der Ernennung Madrids zur europäischen Kulturhauptstadt. Dementsprechend bietet er viel Kultur: Moderne Skulpturen und den Garten der drei Kulturen.
Dieser ist in einen jüdischen, einen arabischen und einen christlichen Teil unterteilt, gemäß den drei Kulturen, die Spanien wesentlich prägten. Zusätzlich bietet er viel Gelegenheit für Sport, Spiel und Entspannung.
So können Sie zum Beispiel Fahrräder ausleihen. Olivenhaine, ein Fluss und ein See befinden sich ebenfalls auf de 220 Hektar großen Areal. Auch das Metrorock Festival findet hier regelmäßig statt. Leider ist der Park abends und am Wochenende geschlossen.
Benannt ist er nach dem ehemaligen König Carlos.
Metro: Campo de las Naciones (L8), El Capricho (L5)
Parque Quinta de la Fuente del Berro
Der Park befindet sich auf dem Areal des ehemaligen Landhauses Miraflores, das Felipe IV in Auftrag gab. Nach einer bewegten Geschichte – um 1900 war er sogar Vergnügungspark – befindet sich hier nun ein Landschaftsgarten mit Wiesen, gewundenen Wegen und Steintreppen.
Bäume, Brunnen, Statuen und Monumente prägen das Bild ebenso wie ein kleiner Palais und Pavillons. Seinen Namen erhielt er nach der Quelle Fuente del Berro.
Metro: El Carmen, Ventas (L5), O'Donnell (L6)
Real Jardín Botánico
König Carlos III beauftragte 1774 Sabatini mit der Gestaltung des Botanischen Gartens. Eine zu dieser Zeit gepflanzte Zypresse ist noch heute zu bewundern.
Rund 30.000 Pflanzenarten finden sich in dem eingezäunten Garten, der südlich an den Prado grenzt. Das Gewächshaus enthält drei klimatische Zonen und somit Pflanzen aus Wüste, Tropen und Subtropen.
Ein Herbarium mit über einer Million Arten, eine Bibliothek und ein Archiv mit fast 10.000 Zeichnungen gehören zu den Sammlungen des Real Jardín Botánico. Von den aufgeführten Grünanlagen ist der Botanische Garten die einzige, die ein Eintrittsgeld verlangt.
Metro: Atocha, Atocha-Renfe (L1)Bus: 10, 14, 19, 24, 26, 27, 32, 34, 45, 57, 140