Palma de Mallorca
Sie gilt als eine der schönsten Städte Europas: Palma de Mallorca. Ihren Namen verdankt die Stadt ihren römischen Gründern, die sie 122 vor Christus „Palmeria“, die „Siegespalme“, tauften. Hier unsere Tipps zu den besten Sehenswürdigkeiten, Shops und Restaurants.
von Andrea Hobusch
Unbeeindruckt davon nennen die Mallorquiner sie jedoch schlichtweg „La Ciutat“, „die Stadt“.
Bereits im Mittelalter eine der bedeutendsten Hafenstädte im gesamten Mittelmeerraum, ist sie heute kulturelles, wirtschaftliches und politisches Zentrum der Balearen.
Fast 400 000 Menschen leben hier – und damit wohnt fast jeder zweite Mallorquiner in der Metropole.
Maurische Einflüsse
Palmas besonderer Charme liegt in der Vielfalt der Architektur, die von arabischen Einflüssen noch aus dem 9. Jahrhundert bis hin zum sogenannten „modernismo“, dem spanischen Jugendstil, reicht und nicht nur Stadtpaläste und Häuser umfasst, sondern auch 31 Kirchen in der Altstadt mit einschließt.
Darüber hinaus gehören kleine verwinkelte Gassen mit Kopfsteinpflaster ebenso zum Stadtbild wie die prachtvollen Flaniermeilen mit edlen Designer-Boutiquen.
Wer also Mallorca besucht, sollte unbedingt einen Besuch dieser einzigartigen Stadt mit einplanen: Es lohnt sich!
Palmas Kathedrale La Seu
Wenn der mallorquinische Maré-Stein ihrer Fassade im Licht der Abendsonne rötlich leuchtet, sieht sie am schönsten aus: Palmas Kathedrale „La Seu“.
Direkt am Hafen gelegen, ist sie das Wahrzeichen der Stadt – und mit ihren stolzen Maßen von 120 Metern Länge, 40 Metern Breite und 44 Metern Höhe eine der größten gotischen Kirchenbauten der Welt.
Ihrer Grundsteinlegung im Jahr 1230 unter König Jaume I. musste die vorherige Hauptmoschee aus maurischer Zeit weichen.
Wer den beeindruckenden Anblick von „La Seu“ möglichst lange und entspannt genießen möchte, tut dies am besten vom Café im Parc del Mar aus: gelegen in einer Parkanlage mit großem Wasserbecken unmittelbar zu Füßen der Kathedrale.
Der Almudaina-Palast
In unmittelbarer Nähe der Kathedrale steht ein weiteres sehenswertes Bauwerk der Stadt: der Palau de s`Almudaina, der Königspalast, der nach wie vor als offizieller Wohnsitz des spanischen Königs gilt, wenn dieser auf der Insel verweilt.
Die Königsgemächer sind teilweise - wenn auch nur bei Führungen - für interessierte Besucher zugängig.
Einkaufsläden in Palma de Mallorca
Von der Kathedrale im Süden führt eine der prachtvollsten Flaniermeilen Palmas direkt in die Altstadt: der Passeig de Born. Hier gibt es in erster Linie edle Modeboutiquen mit ausgesuchten Designerstücken zu sündhaft teuren Preisen.
Doch auch für Besucher mit kleinem Budget ist die Straße bestens geeignet, um im Schatten der großen Platanen das südländische Flair zu genießen und auf einer der zahlreichen Steinbänke links und rechts einen Augenblick zu verweilen.
Shoppen am Passeig de Born
Geschäfte jeder Preislage finden sich dagegen in der vom Passeig de Born abzweigenden Avinguda de Jaume III. Vom modischen Schuh über Kleidung und bis zu Handtaschen und Accessoires wird hier so ziemlich alles angeboten, was das Shopping-Herz begehrt.
Ein Muss für jeden Palma-Besucher ist die Placa Wyler: Hier steht das schon legendäre „Forn des Teatre“, die berühmteste Konditorei Mallorcas.
Hier gibt es alles im Angebot, was das Herz von Leckermäulern höher schlägen lässt und wofür Mallorcas Konditorkunst berühmt ist, allen voran die „ensaimada“, Mallorcas „Nationalgebäck“.
Diese luftige, im Schweineschmalz ausgebackene Hefeschnecke wird hier in allen erdenklichen Variationen und Füllungen, von klein bis Wagenradgröße angeboten und kartonweise von Touristen hinausgetragen. Ein empfehlenswertes Mitbringsel ist die „ensaimada“ allerdings nicht: Sie will am liebsten frisch verzehrt werden!
Mehr als nur Souvenirläden
Unweit der Placa Weyler liegt ein zentraler Angelpunkt aller Einkaufswütigen Palmas: die Placa Mayor.
Auf dem gefliesten weitläufigen Platz gibt es montags, freitags und samstags vormittags einen sehr sehenswerten Kunst- und Handwerksmarkt, dessen Angebot sich von dem der üblichen Souvenirläden durch Originalität unterscheidet.
Von der Placa Mayor zweigen vier Hauptgeschäftsstraßen ab, in denen Touristen und Einheimische gleichermaßen ihr Geld in zahllosen Boutiquen, Schmuckläden und Parfümerien loswerden können.
In der Passage unterhalb des weitläufigen Platzes sind zwischen Restaurants und einem Supermarkt hauptsächlich Lederboutiquen angesiedelt. Wer also gerne Geld ausgeben möchte: Palma bietet dazu ausreichend Gelegenheit!
Durch die Altstadt von Palma
Ein Bummel durch die historische Altstadt Palmas erfordert zunächst bequemes Schuhwerk, um den manchmal etwas unbequemen Weg über holpriges Kopfsteinpflaster möglichst ohne Blasen durchzustehen.
Belohnt wird der Besucher durch ein einzigartiges Flair, das sich vor allem den verschwenderisch geschmückten Fassaden der Gebäude und Stadtpaläste im Jugendstil verdankt, die hier Gassen und Plätze zieren.
Ein besonderes Highlight sind die Innenhöfe der Stadtpaläste, die „patios“, deren Geschichte zurückreicht bis ins 14. Jahrhundert und die im Stile ihrer Zeit wieder hergerichtet wurden.
Kunstvolle Wendeltreppen mit Balustraden, bunt verzierte Gewölbe und Steinböden, dazwischen toskanische und dorische Säulen sowie zahlreiche großzügige Pflanzenkübel laden hier zum Verweilen ein.
Die Casa Marquès de Palmer in der Carrer del Sol 7 ist eines dieser architektonischen Kleinode Palmas und wie die meisten der Öffentlichkeit zugängig.
Gleich drei weitere besonders sehenswerte Beispiele finden sich in den Herrenhäusern Casa Tryols, Casa Oleo und Casa Villalonga in der Carrer Almudaina: ideale Orte, um außerhalb des regen Treibens der pulsierenden Großstadt für einen Augenblick innezuhalten.
Palmas Kultur: Museen und Galerien
Auch Kunstliebhaber kommen in Palma auf ihre Kosten in den zahlreichen Museen und Galerien der Stadt. Wer sich für mallorquinische Malerei interessiert, sollte sich auf den Weg zur Placa Weyler machen:
Hier, im prächtigen Jugendstilgebäude Fundació La Caixa, einem ehemaligen Luxushotel, finden sich die Arbeiten einheimischer Maler aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts, daneben wechselnde Ausstellungen, ein edles Restaurant und eine Buchhandlung.
Besuch: Di- Sa 10-21 Uhr, So 10-14 Uhr.
Bischofspalast von Palma de Mallorca
Östlich der Kathedrale, im Innenhof der im gotischen Stil gebauten Anlage Palau Episcopal, liegt das Museu Diocesà, dessen Exponate von prähistorischen Ausgrabungsstücken über gotische Gemälde bis zu kostbaren Büchern aus dem 15. Jahrhundert reichen.Besuch: Mo-Fr 10-13, 15-20 Uhr, Sa, So, Feiertage: 10-13 Uhr
Arabische Bäder
Sehenswert sind daneben auch die arabischen Bäder, Banys Arabs, in der Carrer Serra unweit der Kathedrale. Von zwei Kuppeln übermauert, gehören die Bäder aus dem 10. Jahrhundert zu den wenigen Relikten aus maurischer Zeit.Besuch: tgl. 10-13:30, 16-18 Uhr
Galerien in Palma
Und wer es liebt, durch Galerien mit zeitgenössischer Kunst zu schlendern, dem bietet sich ausreichend Gelegenheit hierzu. Die Sala Pelaires etwa in der Calle Pelaires ist nur eine von vielen Galerien Palmas, die jeden interessierten Besucher zum Betrachten und Durchbummeln einladen – und das in der Regel eintrittfrei.
Restaurants & Bars in Palma
Für die Freunde leiblicher Genüsse hat Palma ebenfalls genug zu bieten. Unzählige Cafés, Bars und Restaurants entlang der Straßen, Gassen und Plätze der Stadt laden dazu ein, sich bei café solo, tapas und vielen mallorquinischen und internationalen Köstlichkeiten zu entspannen.
Der Treffpunkt schlechthin für Insulaner wie auch für auswärtige Besucher ist die „Bar Bosch“ an der Placa Pius XII., die bereits seit 1936 existiert und mallorquinische Spezialitäten zum klassischen Kaffee bietet.
Und wer das Nachtleben Palmas kennenlernen möchte, sollte sich nach 22 Uhr auf den Weg machen zum Passeig Maritim. Hier ist bei spanischen, lateinamerikanischen und internationalen Klängen der Musik-Bars, Clubs und Kneipen bis in die frühen Morgenstunden die Stimmung auf Hochtouren.