
Manifesta 8 im spanischen Murcia
Die anspruchsvolle europäische Kunst-Bienale residierte vom 9. Oktober 2010 bis 9. Januar 2011 in den spanischen Städten Murcia und Cartagena. Über 110 Künstler aus 45 Ländern waren dabei.
Kunst Biennale, 09.10.2010-09.01.2011, Pabellón 5, Antiguo Cuartel de Artillería C/ Madre Elisea Oliver Molina 30002-Murcia ,0034 868 950 750
Die Manifesta ist ein Kunstevent mit Reiselust. Die Plattform für zeitgenössische Kunst findet diesmal in Südostspanien statt, und das schon zum achten Mal, nach Stationen wie Luxemburg (1998), Ljubljana (2000), San Sebastián (2004) und Südtirol/Trentino (2008).
Mediterraner Standort, internationaler Anspruch
Kulturell bietet die Region Murcia den Manifesta-Künstlern viele Anknüpfungspunkte durch ihre Geschichte voller muslimischer, christlicher und jüdischer Einflüsse.
Die Manifesta Foundation (IFM) in Amsterdam entstand als internationales Großprojekt und Antwort auf das neue Europa nach dem Mauerfall.
Dazu Hedwig Fijen, Direktorin der IFM: „Damals wie heute verfolgt die Manifesta das ambitionierte Ziel, die geopolitische, soziale und kulturelle Konstitution Europas und seiner Nachbarregionen anhand aktuellster künstlerischer und kuratorischer Praktiken aufzuzeigen und zu kartografieren“.
IFM in Spanien mit über 110 Künstlern
Mit der EU-Erweiterung wächst das Netz der Künstler und Kunstvermittler, die künstlerischen Impulse werden immer vielfältiger. Das Motto diesmal „In Dialogue with Northern Africa“. Und daran nehmen nicht weniger als 110 Künstler aus über 45 Ländern mit Projekten vor, die an 19 Orten in Murcia und Cartagena zu sehen sind.
Utopie, Traum, Videoarbeit ...
Die meisten Manifesta-Beiträge sind diesmal für die Biennale konzipiert und das Ergebnis von Studien vor Ort. Künstler wie der Turner-Preis-Anwärter von 2003 WILLIE DOHERTY und Villa-Romana-Preisträger von 2000 RALF HOMANN beziehen Murcia und Umgebung direkt in ihre Arbeit ein. Während der Nordire Doherty die sozialen Spannungen rund um eine Brücke in Murcia zum Ausgangspunkt und Material seiner Videoarbeit macht, widmet sich Homann dem Thema Hochzeit. Für seine Arbeit beleuchtet er die Bräuche von Einheimischen und Migranten. In seinen vier Radioprogrammen erforscht er die Auswirkungen dieses Themas auf die Träume und Utopien der neuen Generation Murcias.