Der Bär kommt zurück nach Galicien
Bären waren in Galicien lange Zeit ein Feind der Menschen. Doch das Jahr 2020 ändert das. Der Oso Pardo kommt zurück, mit Hilfe von Umweltschützern leben sie im Schutzgebiet O Courel in Nordwestspanien.
von Tobias Büscher
Die Stiftung Fundación Oso Pardo aus Spanien bereitet im Auftrag von LIFE (EU) die Anwohner der Bergdörfer in O Courel auf die Rückkehr der Bären vor. In Schulen, auf Höfen und in Jagdhütten erklären Wissenschaftler des Umweltförderprogramms, wie das Leben mit Meister Petz in Galicien aussehen wird: Elektrodraht schützt die Bienenstöcke.
Und die Bären werden genug Nahrung haben, den Anwohnern also kaum gefährlich werden. Daher sei es streng verboten, auf die Tiere zu schießen. Betroffen sind die Ortschaften Folgoso do Courel, Quiroga, Triacastela, As Nogais y Pedrafita do Cebreiro sowie Samos am Jakobsweg.
Der Feind von damals
Vor 150 Jahren lebten zuletzt Bären in Galicien. Bis der letzte von ihnen der Flinte zum Opfer fiel. Damals hatten die Anwohner der Berggebiete Ancares, O Courel und Deza runde Schutzwälle aus Granit genutzt, damit die Bären an die Bienenstöcke nicht mehr herankommen.
Die Bären finden laut El Pais in O Courel sehr gute Lebensverhältnisse. Das Berggebiet ist reich an Blättern und Waldfrüchten. Zudem sind die Dörfer fast entvölkert und der Tourismus beschränkt sich auf wenige Wanderer. Die Tiere werden in der felsigen Berggegend also genug Schutz, Ruhe und Nahrung finden. Und woher kommen sie? Aus dem östlich von Galicien gelegenen Kantabrischen Gebirge, wo der Bestand des Oso Pardo auf nur noch rund 300 Exemplaren zurückgegangen ist.
Ab 2020 sind die Bären also wieder in freier Wildbahn in Galicien unterwegs. Sie zu finden ist dennoch nicht leicht und auch nicht ganz ungefährlich. Tipp daher: Besuchen Sie den Oso Pardo einfach in dem sehr gut geführten Tierpark Marcelle Natureza. Er liegt wenige km von der Provinzhauptstadt Lugo entfernt und nah an dem Schutzgebiet O Courel.
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