Trinkgeld in Spanien: im Restaurant, in der Kneipe

Trinkgeld ist auch in Spanien üblich. Die Kellner in den Restaurants und Bars verdienen wenig und freuen sich über einen kleinen Obolus. Die Höhe der Propina ist ähnlich wie bei uns. Nur die Übergabe unterscheidet sich.

Klar, das Aufrunden einer Summe, etwa beim Bezahlen eines Abendessens, ist bei uns normal. Der Kellner kassiert so gleich bei der Abrechnung sein Trinkgeld. Kurios nur: Diese Regel ist in Spanien völlig unüblich. Auch wer Spanisch spricht und "stimmt so" sagt, blickt in verblüffte Augen.

Wechselgeld kassieren, Trinkgeld auf den Teller legen

Denn die Camareros zahlen das Rückgeld in voller Summe aus, wenn Sie bar zahlen, was übrigens auch griechische und italienische Kellner so machen. Dann lassen Sie vor dem Hinausgehen einfach ein paar Euros auf dem kleinen Teller, auf dem das Wechselgeld vorher liegt. Das gleiche gilt, wenn Sie mit der EC-Karte zahlen. Üblich sind 10 Prozent der Summe auf der Quittung. Je nach Service etwas mehr oder auch weniger. 

Viele spanische Kellner erhalten nur den Mindestlohn

Vor allem in den weniger touristischen Gebieten verdienen die Kellner (ebenso wie die Peluqueros/Friseure) oft nur den Mindestlohn. Der ist auch in Spanien gesetzlich geregelt und liegt bei unterirdischen 3,97 Euro (Deutschland 8,50 Euro). Viele kleinere Restaurants im Hinterland arbeiten als Familienbetriebe und können sich trotz der geringen Kosten keine Angestellten leisten. Außerdem bieten Sie ihre Speisen oft sehr günstig an, um die Kunden zu binden. Ein dreigängiges Menu del Día gibt es oft schon für 10 Euro inklusive Wein und Nachtisch. Auch deshalb hilft ein Trinkgeld sehr und ist mehr als ein Lob für den guten Service.

Und woher kommt der Name Trinkgeld? Na klar, die Kellner sollen sich nach Feierabend oder an freien Tagen selbst mal einen Schluck gönnen. (tb)

Weiterführende Links:

Essen und Trinken in Spanien

Die singenden Kellner von Madrid

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