Sergio Aragonés: Spaniens Cartoonist im Porträt
Spaniens Zeichner Sergio Aragonés Domenech (*6.9.1937) ist ein gemütlicher Mann. Wenn er herzhaft lacht, verschwinden seine Augen fast unter den buschigen Brauen. Verblüffend, denn Sergio trägt Brillengläser, dick wie Schiffsluken.
von Alexandra Kugler
Dass er Spaß am Leben hat, sieht man Sergio an. Seine Lachfalten graben sich tief in das etwas zu rundliche Gesicht. Sein stattlicher Schnauzbart wippt bei jedem Atemzug im Takt. Er ist der Typ Großvater, bei dem man als Kind gern auf dem Schoß saß, nicht nur weil es etwas zu naschen gab, sondern auch, weil er immer eine neue Geschichte erzählen konnte.
Der Spanier hat die schnellste Feder der Welt
Geschichten erzählt er noch heute, mit Bleistift und Papier. Als „schnellster Cartoonist der Welt“ betitelt sich Sergio gern selbst. Und in der Tat, schaut man ihm über die Schulter, gleitet seine Feder leichtfüßig über das Papier und erschafft mal bissigen, mal ironischen, aber stets innigen Witz. Das ist es auch, was Leser und Herausgeber an ihm lieben. Er ist ein wandelnder Fundus an Ideen. Hat er eine Szene gezeichnet, weiß er bereits, wie die übernächste aussehen muss. Kunstwerke sind es, detailverliebt, wertvoll.
Groo, Mad Magazin und Co
Mit seiner Art, menschlich und künstlerisch, bereichert er seit Jahrzehnten den weltweiten Comicmarkt. Seine erfolgreichste eigenständige Arbeit, „Groo. El errante“ („Groo, der Wanderer“), hat eine internationale Fangemeinde. Doch es sind die schnellen, satirischen Federstriche im Mad Magazin, die Sergio Aragonés berühmt gemacht haben.
Wir dürfen noch viel erwarten vom großen Sergio. Aktuell zeichnet er für das „Bart Simpson“-Comic die Eskapaden der kleinen Maggi.„Sergio ist der Beste,” sagt Matt Groening, Erfinder der Simpsons, “und es ist eine Ehre mit ihm zu arbeiten.”
Die Autorin
Alexandra Kugler lebt in Wuppertal und hat dort Germanistik, Geschichte und Psychologie studiert. Nach Erfahrungen im Bereich Marketing ist sie nun Werbetexterin.