Fernando Torres: El Niño ganz groß

Fernando Torres hat mit zwei Jahren Bälle durchs Wohnzimmer gedroschen, als Mini-Torwart ein paar Zähne verloren und mit acht Jahren seine Frau kennengelernt. Mit 20 war er bereits Mannschaftskapitän von Atlético Madrid. Dann kamen englische Vereine und der FC Mailand. Ab dem 5. Januar 2015 spielte der Kicker wieder für Atlético. Mit 30 Jahren. Was für eine Karriere. Die er schließlich in Japan beendete. Heute ist er Trainer der Jugend von Atlético.

von Elmar Schmidt

Er hat alles erreicht, was man im Fußball erreichen kann: Champions-League-Sieger, Europameister, Weltmeister. Fernando Torres (28) ist mit einem Marktwert von 58 Mio. Euro der teuerste Fußballer Spaniens und einer der erfolgreichsten der Welt: technisch vollendet, schnell und torgefährlich. Nachdem der Stürmer im Finale der EM 2008 das Siegtor gegen Deutschland schoss, titelte die mächtige Sportzeitung Marca: „Spanien brauchte ihn wie nie zuvor.“ Und König Juan Carlos fragte nach dem Wechsel zu Liverpool erstaunt: „Junge! Du bist so stark. Was geben sie Dir denn in England zu essen?“ An Fish & Ships hat es jedenfalls nicht gelegen, dass Torres heute ein Fußballidol ist.

Der Frau treuer als Vereinen

„El Niño“ (das Kind) kommt am 20. März 1984 als Fernando José Torres Sanz im Madrider Stadtviertel Fuenlabrada zur Welt. Mit zwei Jahren bringt er seine Eltern durch wuchtige Schüsse im Wohnzimmer in Rage, die das Mobiliar dann auf ihre Weise retten: Sie melden das Energiebündel beim Team Parque 84 an.

Der kleine Fernando blättert nach dem Bolzplatz im Kicker-Komikheft „Oliver & Benji“ und steht auf dem Feld zunächst im Tor, bis ihm ein Fernschuss die Schneidezähne ramponiert. Drei Jahre später zieht Familie Torres nach Estorde in Galicien, wo der achtjährige Kicker die kleine Olalla Domínguez kennenlernt – und ein Viertel Jahrhundert später (2009) heiraten sollte. Im Sport beginnt die Karriere, als er bei der Jugendmannschaft von Atlético Madrid anheuert, dem Lieblingsverein seines Opas. Hier unterschreibt er 1999 seinen ersten Profi-Vertrag und ist 2005 mit nur 20 Jahren Mannschaftskapitän.

Spaniens Fußballfans halten diese Phase für die wichtigste in seiner Karriere.

Nummer 9 und Sturm der Liebe

Als Fernando Torres 2007 nach England wechselt (erst FC Liverpool, dann  FC Chelsea), sagt der Torjäger: „Mein Herz wird immer für Atlético schlagen!“ Seit Dezember 2010 ist er Vater, doch für Spanien bleibt der Mann mit der Rückennummer 9 weiterhin „El Niño“. Ende 2014 dann jubelten die Fans in Madrid schon wieder.

Die Hammernachricht: Torres kehrte als 30jähriger als Leihgabe des AC Mailand zu Atlético Madrid zurück.Apropos Zahlen. Auf sein linkes Bein hat Torres die Ziffer VVI-VII-MM1 tätowieren lassen. Sie steht für den 7. Juli 2001, als der Vorzeigestürmer in einem Anfall von Mut das erste mal seine Frau Olalla küsste. 

 

 

 

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