Hänsel und Gretel mit spanischen Illustrationen
Der Zeichner Daniel Montero Galán hat eine neue spanische Ausgabe des deutschen Märchens Hänsel und Gretel illustriert. Angst und Hoffnung der Hauptfiguren sind die zentralen Motive.
Eines der bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm ist in Spanien mit spektakulären Illustrationen von Daniel Montero erschienen. Der Künstler, Madrid 1981, hat schon bei dem Buch Zooilógico mit dem Verlag Jaguar zusammengearbeitet.
Eine Geschichte zum Gruseln
Im Interview gegenüber RTVE erklärt Daniel Montero seine Interpretation der Figuren und der Geschichte von Hänsel und Gretel. Für ihn ist das Geschwisterpaar „voller Verzweiflung und Qual“. Sie sind Opfer, behalten aber bis zum Schluss ihre Kraft und ihren Mut bei.
Die Hexe ist in seiner Version von riesiger Körperfülle, da unfassbar viel Böses in ihr steckt. Ihr Aussehen ist eine Mischung aus Elster und Ratte mit einer großen Nase, da sie diese überall dort hinein steckt, wo es sie nichts angeht.
Und für das Knusperhäuschen gelten ähnliche künstlerische Stilmittel der Übertreibung: außen über und über mit Schokolade und Creme verziert, aber im Inneren herrschen Terror und Panik.
Die Farben illustrieren das Seelenleben
Daniel Monteros Illustrationskunst hat viele Einflüsse. So zählt er die Version von Hänsel und Gretel des Kollegen Lorenzo Mattotti dazu oder die von Pablo Auladell unter dem Titel „La Casita de Chocolate“ (Das Knusperhäuschen).
Aber ebenso verweist er auf den Regisseur Terry Gilliam, dessen Filmästhetik in Brothers Grimm ihm gefallen hat. Die Farben in der neuen Ausgabe des Grimmschen Märchens sind den Jahreszeiten, wie sie sich im Wald widerspiegeln, angepasst: vom braun-grauen Oktober über den weißen Winter zum bunten Frühling.
Symbolisch zeigt Montero damit den Seelenzustand der beiden Geschwister während ihres Abenteuers. Ein in vielen Aspekten begeisterndes Buch.