Spanisches Bistum will Studenten aufklären
Die Universität von Alcalá de Henares bietet Studenten neuerdings katholische Sexualkunde an. Und empfiehlt Schwulen zur Heilung die Bibel. Entworfen hat das Programm das erzkonservative Bistum von Alcalá.
von Marcos Fernández Vacas
„Haltet euch fest, Leute. Denn jetzt reden wir über Sexualität so wie Gott es befiehlt!“ Mit dieser Ansage wirbt das Bistum von Alcalá de Henares um junge Akademiker. Sie sollen sich zum Kurs über Sexualität und Zuneigung für Jugendliche (Curso de Sexualidad y Afectividad para jóvenes) anmelden.
Die Treffen sind für jeden ersten Freitag im Monat von Februar bis Juli in der Aula des Bistums geplant. Um 20.30 Uhr geht es los mit einem 45-minütigen Plausch (charla), gefolgt von einem genauso langen Gebetstreffen.
Für Bischof Reig Pla sind Schwule krank
Das Bistum von Alcalá und vor allem sein höchster Repräsentant Bischof Juan Antonio Reig Pla sind für ihre eigentümliche Einstellung zum Sexleben der Gläubigen bekannt. Vor einem Jahr luden sie Schwule dazu ein, Bibeltexte zu lesen.
Das sollte sie von ihrer Homosexualität heilen. Reig Plas öffentliche Kritik gegenüber Homosexualität und Abtreibung hat ihn auch schon eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Madrid eingebracht.
Ehe statt Gleichberechtigung
Für den Bischof geht es um nichts weniger als den Erhalt der Gesellschaft. Seiner Meinung nach bedroht die „Ideologie der Gleichberechtigung“ die Familie. Sie verneint die „anthropologische Substanz“, die die Ehe und die Familie trägt. Von Liebe ist bei ihm nicht die Rede.
Holy Sex
Brauchen Spaniens Studenten Sexualkunde von Geistlichen? Aber ja: eine Glosse