Proteste: Almodóvar dreht in Santiago

Bei Almodóvars Dreharbeiten heute nachmittag in Santiago de Compostela kam es wieder zu Protesten von Ladenbesitzern in der Altstadtgasse Rúa do Vilar, weil wegen der Absperrungen die Kunden ausbleiben.

Von Tobias Büscher

Santiago de Compostela. Bei den Dreharbeiten zum neuen Film von Pedro Almodóvar ("Die Haut, in der ich wohne", la piel que habito) in der galicischen Hauptstadt haben sich viele Ladenbesitzer über die anhaltenden Absperrungen und Sicherheitsleute beschwert.

Bereits seit Tagen ist der Kultregisseur mit seinem Starensemble in Galicien, darunter Antonio Banderas, mit dem er seit 21 Jahren (seit "Fessle mich") erstmals wieder zusammenarbeitet.

Film über sexuelle Abgründe - gedreht im Wallfahrtsort

Pedro Almodóvar ist bekannt für provokative Filme, und der Stoff hat es in sich. Ein Schönheitschirurg hält seine Partnerin in seiner Villa fest, zwingt sie zum Sex mit anderen Männern, was er selbstredend beobachtet.

Dazu kommt ein Junge, der von einem merkwürdigen Mann verschleppt wird und ein Bankräuber,dem zwar die Flucht gelingt, der aber sein Gesicht plötzlich überall in den Zeitungen sieht.

Und natürlich gibt es eine Verbindung zwischen den Handlungssträngen. Das Drehbuch verfasste Almodóvar frei nach der 1995 erschienen Novelle von Thierry Jonquet (siehe Buch rechts).

Starensemble bei Almodovars neuem Film

Zum Starensemble von "Die Haut, in der ich wohne" zählt neben Antonio Banderas auch Elena Anaya. Ursprünglich war Penélope Cruz für die Hauptrolle vorgesehen, die aber wohl wegen ihrer Schwangerschaft und Hochtzeit mit Javier Bardem abgesagt hat.

Düsteres zum Heiligen Jahr in Galicien

Dass die Filmarbeiten zu dem düsteren, provokanten Film in Teilen gerade ausgerechnet in Santiago de Compostela laufen, hat eine gewisse Komik: erst am vergangenen 25. Juli wurde der Heilige Apostel von Abertausenden Pilgern gefeiert.

Und am 6. November kommt ein ganz anderer nach Santiago und auch sicher durch die Gasse Rúa do Vilar: der Papst.